Schöne Bescherung! In diesem Jahr hat uns das Christkind ein Spiel unseres Lieblingsteams unter den Weihnachtsbaum gelegt. Die Seattle Seahawks empfangen an Heiligabend die Arizona Cardinals im CenturyLink Field. Noch vor einem Jahr wäre dies ein absolutes Spitzenspiel zwischen zwei dominanten NFC-Rivalen gewesen. Doch im Dezember 2016 ist nur noch die Mannschaft aus dem Pacific Northwest im Soll. Die Wüstenvögel werden erstmals unter Head Coach Bruce Arians zum Saisonende einen negativen Record haben. Bis auf Running Back David Johnson gibt es kaum einen Lichtblick in dieser Spielzeit. Ob die Seahawks es diesmal schaffen, die enttäuschenden und enttäuschten Cardinals zu besiegen, wird der Samstagabend zeigen.
Den Seahawks fehlen nur noch zwei Siege, um sich am Ende einer holprigen Regular Season aus eigener Kraft das First-Round Bye für die schon erreichten Playoffs zu sichern. Nach dem verrückten 6:6 im Hinspiel und einigen weiteren Partien, in denen Seattle in der Offensive wenig auf die Reihe bekam, war das wahrlich kein Selbstläufer. Darum ist Weihnachten auch der perfekte Augenblick, um dankbar auf eine weitere erfolgreiche Regular Season zurückzublicken und diese mit zwei Erfolgserlebnissen in Week 16 und 17 abzuschließen.
Das Spiel:
- Kickoff ist diesmal bereits am Samstag (Heiligabend) um 22.25 Uhr deutscher Zeit.
- Zu sehen ist die Partie in Deutschland nur per NFL GamePass.
- Austragungsort ist das CenturyLink Field in Seattle, Washington.
- Beide Teams bestreiten ihr 15. Spiel der Regular Season.
- Die Seahawks haben vor heimischer Kulisse bislang alle sieben Partien gewonnen.
- Die Arizona Cardinals haben auswärts nur eins von sechs Spielen gewonnen.
- Historie:
- Record: Seahawks – 17 Siege, Cardinals – 17 Siege, 1 Unentschieden
- Letztes Duell: 6:6-Unentschieden (Week 7, 2016)
- Hashtags: #AZvsSEA, #GermanSeaHawkers, #WeAre12
Der Gegner:
- Arizona Cardinals (NFC West)
- Bilanz 2015: 13-3-0 (1. Platz, Playoff-Qualifikation): First-Round Bye, Divisional-Sieg gegen Packers (26:20), Conference-Niederlage gegen Panthers (15:49)
- 2016 Record: 5-7-1
- In der NFL seit: 1920, seit 1994 als Arizona Cardinals
- Super Bowl-Titel: –
- Head Coach: Bruce Arians
- General Manager: Steve Keim
- Besitzer: Bill Bidwill
- Teamfarben: Kardinalrot, Weiß, Schwarz
- Heimstadion: University of Phoenix Stadium
- Online:
- Website: http://www.azcardinals.com
- Facebook: http://www.facebook.com/arizonacardinals
- Twitter: https://twitter.com/AZCardinals
- Instagram: https://www.instagram.com/azcardinals/
- Kader:
- Legenden: WR Larry Fitzgerald
- Stars: CB Patrick Peterson, QB Carson Palmer, RB David Johnson, S Tyrann Mathieu
- Rookies: C Evan Boehm, WR Marquis Bundy, CB Harlan Miller, DT Robert Nkemdiche, T Givens Price, G Cole Toner, TE Hakeem Valles, CB Brandon Williams, ILB Scooby Wright
Die Matchups:
- Seahawks-Front Seven vs. Cardinals-RB David Johnson
- Keine Frage – David Johnson ist der MVP der Cardinals und möglicherweise auch ein ligaweiter Kandidat für die Auszeichnung. Die Arizona-Offense besteht in dieser Saison zum Großteil aus dem Running Back, der – so scheint es zumindest – in jedes Play der Cardinals aktiv involviert ist. Er läuft, er fängt, er sorgt bei Screens für Raumgewinn. Ganz klar: er ist der Spieler, den die Seahawks in den Griff bekommen müssen. Die Zahlen untermauern das hervorragend: 1.138 Rushing Yards, 800 Receiving Yards und insgesamt 17 Touchdowns. Mindestens 100 Scrimmage Yards (Receiving und Running summiert) hat Johnson in allen 14 bisherigen Spielen. Damit fehlt ihm nur noch ein 100-Yard-Spiel, um mit Barry Sanders gleichzuziehen. Außerdem könnte er durch 200 Receiving Yards in den verbleibenden zwei Spielen mit den Legenden Marshall Faulk und Roger Craig gleichziehen, die es geschafft haben, jeweils 1.000 Yards Rushing und Receiving zu sammeln.
Dem steht am Samstagabend die Front Seven der Seahawks im Weg, die gegen die Los Angeles Rams zuletzt einen verbesserten Eindruck machte. Sie bekommt es dann mit einem Spieler zu tun, der nicht nur sensationelle Stats, sondern auch eine beeindruckende Konstanz hat. Johnson zeigt keine Schwächen und ist damit relativ einsam in der Offensive seines Teams. Nur mit hervorragendem Tackling kann Seattle den vielseitigen Running Back stoppen. Im Hinspiel klappte das weniger gut, den Johnson beendete die Partie mit 33 Carries für 113 Yards und acht Pässen für 58 Yards. Die Rechnung sollte eine einfache sein: Schaffen die Seahawks es, Johnson zu stoppen, gerät die gesamte Offense der Cardinals ins Straucheln. Doch schaffen sie das nicht, könnte ein ähnlich langer Abend wie in Week 7 werden.
- Keine Frage – David Johnson ist der MVP der Cardinals und möglicherweise auch ein ligaweiter Kandidat für die Auszeichnung. Die Arizona-Offense besteht in dieser Saison zum Großteil aus dem Running Back, der – so scheint es zumindest – in jedes Play der Cardinals aktiv involviert ist. Er läuft, er fängt, er sorgt bei Screens für Raumgewinn. Ganz klar: er ist der Spieler, den die Seahawks in den Griff bekommen müssen. Die Zahlen untermauern das hervorragend: 1.138 Rushing Yards, 800 Receiving Yards und insgesamt 17 Touchdowns. Mindestens 100 Scrimmage Yards (Receiving und Running summiert) hat Johnson in allen 14 bisherigen Spielen. Damit fehlt ihm nur noch ein 100-Yard-Spiel, um mit Barry Sanders gleichzuziehen. Außerdem könnte er durch 200 Receiving Yards in den verbleibenden zwei Spielen mit den Legenden Marshall Faulk und Roger Craig gleichziehen, die es geschafft haben, jeweils 1.000 Yards Rushing und Receiving zu sammeln.
- Seahawks-O-Line vs. Cardinals-D-Line
- Während David Johnson der überragende Mann der Cardinals-Offense ist, spielt Defensive End Calais Campbell auf der anderen Seite des Balls eine ähnlich starke Saison. In seinem neunten Jahr in Arizona hat der Hüne bislang sechs Sacks, sechs verteidigte Pässe, eine Interception und zwei Forced Fumbles erzwungen. Vergangenes Wochenende sammelte der Pro Bowler von 2014 und 2015 einen Fumble ein und trug ihn über 53 Yards bis in die Endzone der New Orleans Saints – der erste Touchdown seiner Karriere.
Mit Campbell zu tun bekommen werden es vor allem die O-Liner auf der linken Seite der Seahawks. Left Tackle George Fant und Left Guard Mark Glowinski haben sich im Lauf des Jahres weiterentwickelt. Die D-Line der Cardinals wird ein Prüfstein.
Einer, der neben Russell Wilson von einer sattelfesten O-Line profitieren will, ist Running Back Thomas Rawls. Nach nur 34 Yards bei 21 Carries im Spiel gegen die Rams zuletzt (1,6 Yards/Carry) will Rawls am Samstagabend wieder an die Spiele gegen Green Bay (5,6 Yards/Carry) und Carolina (7,1 Yards/Carry) anknüpfen.
- Während David Johnson der überragende Mann der Cardinals-Offense ist, spielt Defensive End Calais Campbell auf der anderen Seite des Balls eine ähnlich starke Saison. In seinem neunten Jahr in Arizona hat der Hüne bislang sechs Sacks, sechs verteidigte Pässe, eine Interception und zwei Forced Fumbles erzwungen. Vergangenes Wochenende sammelte der Pro Bowler von 2014 und 2015 einen Fumble ein und trug ihn über 53 Yards bis in die Endzone der New Orleans Saints – der erste Touchdown seiner Karriere.
- Seahawks-WR Tyler Lockett vs. Cardinals-Secondary
- Gegen die Los Angeles Rams fing Tyler Lockett Pässe für 130 Yards (Karrierebestwert) und einen Touchdown. Damit zeigte er nicht nur, dass er die Knieverletzung, die er früh in der Saison erlitten hatte, voll auskuriert hat, sondern auch, dass er eine immer größere Rolle im Passspiel der Seahawks spielt. Lockett stand in der vergangenen Partie anstelle von Jermaine Kearse als Wide Receiver Nummer zwei auf dem Feld und wird das wohl auch bleiben, solange er abliefert wie zuletzt.
Für die Cardinals-Secondary um CB Patrick Peterson und FS Tyrann Mathieu sind besonders seine Geschwindigkeit und damit sein Potenzial für Big Plays eine Gefahr. Von Locketts zehn Karriere-Touchdowns gingen sechs über 40 Yards oder mehr. Vergangene Woche waren es 57 Yards. Damit ist der flinke Speedster der Spieler, der den längsten Pass-Touchdown und den längsten Lauf-Touchdown erzielt hat. Jetzt fehlt in dieser Saison eigentlich nur noch der Return für einen Touchdown. Das müsste Arizona bereits wissen, denn vergangene Saison ärgerte Lockett die Cardinals in Week 17 mit 139 Yards bei vier Punt Returns.
- Gegen die Los Angeles Rams fing Tyler Lockett Pässe für 130 Yards (Karrierebestwert) und einen Touchdown. Damit zeigte er nicht nur, dass er die Knieverletzung, die er früh in der Saison erlitten hatte, voll auskuriert hat, sondern auch, dass er eine immer größere Rolle im Passspiel der Seahawks spielt. Lockett stand in der vergangenen Partie anstelle von Jermaine Kearse als Wide Receiver Nummer zwei auf dem Feld und wird das wohl auch bleiben, solange er abliefert wie zuletzt.
SEA: 16 plays from opponent's 1-yd line since Super Bowl XLIX
6 TD on 12 rush attempts (50%)
2 TD on 4 pass attempts (50%)@RSherman_25 https://t.co/Ryi9dWhTlm— NFL Research (@NFLResearch) December 22, 2016
- Seahawks-Fokus vs. Nebensächlichkeiten
- Zwei Themen bestimmten die – durch Thursday Night Football in Week 15 bedingt – etwas längere Woche der Seahawks abseits des Spielfelds.
Da war zum einen die Diskussion um Richard Shermans erneuten Ausraster auf dem Spielfeld, als er Offensive Coordinator Darrell Bevell vorwarf, das falsche Play angesagt zu haben. Er verglich Bevells Call mit dem beim dramatischen Ende in Super Bowl XLIX. Das führte für den Cornerback zu mehreren Gesprächen mit Head Coach Pete Carroll – die Angelegenheit schien geklärt. Als sich Sherman jedoch in der ersten Pressekonferenz nach dem Spieltag nicht für seine Äußerungen entschuldigte und darauf angesprochen wurde, ob er denn einen besseren Call gewusst hätte, wurde er gegenüber einem Reporter persönlich und drohte, dessen Karriere zu ruinieren, wenn der weiter danach frage. Geschmacklos und überzogen – Sherman selbst sollte als studierter Kommunikationswissenschaftler am besten wissen, dass dieser Umgang mit der Presse nicht von Vorteil ist. Und er zeigt, dass der Stachel aus Super Bowl XLIX vielleicht doch noch tiefer sitzt, als wir es alle vermutet hatten. Diesmal folgte jedenfalls eine Entschuldigung für seine erneuten Äußerungen. Der beste Weg, das Thema hinter sich zu lassen, wäre die Konzentration auf den Sport. Wenn die Seahawks einen Run starten und sich Super Bowl LI nach Hause holen, spricht niemand mehr von damals.
Zum anderen wurde eifrig gerechnet und „Was wäre wenn…?“ gespielt. Die Seahawks können sich in einem bestimmten Fall (siehe unten) schon diese Woche ihr First-Round Bye sichern. Damit wäre das Spiel in Week 17 in Santa Clara gegen die San Francisco 49ers irrelevant. Dazu käme dann noch eine offizielle Bye Week Anfang Januar. Folglich hätte Seattle zwei Wochen Pause, um sich zu regenerieren. Die große Frage, die bei dieser Rechnung mitschwingt: Tun den Seahawks zwei Bye Weeks gut oder bringen sie das Team aus dem Rhythmus. In der aktuellen Saison müsste man die doppelte Ruhepause eher als Vorteil sehen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Spieler in der NFL mehr vollkommen gesund. Die von Verletzungen gebeutelten Seahawks könnten eine weitere Pause nutzen, um wieder nahe an die bestmögliche Gesundheit heranzukommen. Auf der anderen Seite weiß man nie, wie sinnvoll zwei Wochen Pause sind, wenn man im Flow ist. Bei der Wundertüte Seattle dürfte das aber auch keine zusätzlichen Überraschungen mehr bringen.
- Zwei Themen bestimmten die – durch Thursday Night Football in Week 15 bedingt – etwas längere Woche der Seahawks abseits des Spielfelds.
Die Seahawks:
- Fokus:
- O-Line: Kann die O-Line ihre immer wieder eintretenden Formschwankungen am Samstag austarieren und Quarterback Russell Wilson ausreichend beschützen?
- RB Thomas Rawls: Erholt sich der Running Back von einem schwierigen Spiel gegen Los Angeles und kehr zurück zu besseren Werten? Das Vertrauen ins Laufspiel zumindest scheint bei den Verantwortlichen wieder zu wachsen.
- CB Richard Sherman: Kann der Cornerback die Nebensächlichkeiten aus der vergangenen Woche hinter sich lassen und wieder durch Leistung auf dem Feld überzeugen?
- Kader:
- Depth Chart
- Transaktionen
- Verletzungen/Injury Report:
#Seahawks practice report for Thursday: pic.twitter.com/IFWCVWAVDf
— John Boyle (@johnpboyle) December 22, 2016
RB C.J. Prosise wird in der Regular Season wohl nicht mehr zum Einsatz kommen, doch die Playoffs scheinen für den Rookie in Reichweite zu sein. CB Richard Sherman setzte einen Tag lang aus, jedoch nicht verletzungsbedingt. Für LB Brock Coyle, DE Michael Bennett und P Jon Ryan sieht es gut aus. Alle drei kommen voraussichtlich am Samstag zum Einsatz, wobei Ryan noch auf seine Freigabe nach der Gehirnerschütterung bei Thursday Night Football wartet.
- Hintergrund:
Die Szenarien:
Seattle braucht zwei Siege aus den zwei verbleibenden Spielen, um aus eigener Kraft das First-Round Bye zu sichern und sich mindestens ein Heimspiel in der Divisional Round der Playoffs zu garantieren. Aktuell haben sie ein Heimspiel in der Wild Card-Runde sicher. Sollten die Seahawks aber am Samstag verlieren, sind sie auf Patzer anderer NFC-Favoriten angewiesen, um in der 1. Runde eine Ruhepause zu erhalten.
Unter Mithilfe anderer Teams kann sich Seattle aber auch diese Woche schon das First-Round Bye sichern. Dabei muss folgende Konstellation exakt eintreffen:
- Sieg Seahawks über Cardinals
- Niederlage Lions bei Cowboys
- Niederlage/Unentschieden Falcons bei Redskins
Sollte dies so eintreffen, hätten die Seahawks praktisch zwei Bye Weeks hintereinander, weil dann das Spiel bei den San Francisco 49ers in Santa Clara keinerlei Relevanz mehr für die Playoffs hat.