Jadeveon Clowney (Foto: imago)
Statistik der Woche: Jadeveon Clowney auf Sack-Jagd
Kurz vor Beginn der Saison holten sich die Seattle Seahawks Defensive End Jadeveon Clowney per Trade von den Houston Texans. Ziel war, dadurch die Schwäche im Pass Rush zu beheben. Hat das funktioniert? Auf den ersten Blick: nein. Clowney hat erst einen Sack auf dem Konto und der kam direkt in Week 1 gegen die Cincinnati Bengals. Doch reicht die Sack-Statistik wirklich zur Beantwortung der Frage? Ein Blick auf den neuen Pass Rusher der Seahawks, sein bisheriges Abschneiden und Potenzial.
Clowney wurde in sieben Spielen bisher bei 211 Snaps im Pass Rush eingesetzt. Dabei kommt er auf insgesamt 26 Total Pressures (ein Sack, zwei Quarterback-Hits und 23 Quarterback-Hurries). Er übt bei 12 Prozent seiner Pass-Rush-Snaps Druck auf den Spielmacher aus und liegt über seinem Karriere-Durchschnitt als Texan. Somit kommt er in Seattle prozentual häufiger zum Quarterback durch als es ihm noch in Houston gelang.
Zieht man die ESPN-Statistik zur Anzahl der Doppelungen hinzu, werden die Pressure-Werte von Clowney noch beeindruckender. Demnach wird kein Defensive End öfter ins sogenannte Double Team genommen als Clowney. Das liegt bei den Seahawks natürlich auch daran, dass der Rest der D-Line bislang zahnlos spielt. Defensive End Ezekiel Ansah wird immer noch viel geschont oder kann gar nicht erst spielen und Defensive Tackle Jarran Reed ist nach abgesessener Sperre erst gegen die Baltimore Ravens in den Kader zurückgekehrt, er hat in 21 Pass-Rush-Snaps jedoch keinen Druck auf Lamar Jackson entwickeln können.
The 10 players double teamed most often as an edge rusher.
(ESPN stat, NGS data) pic.twitter.com/4O6bRBudvD
— Seth Walder (@SethWalder) October 16, 2019
Double team rate as an edge rusher (x) by pass rush win rate (overall, not just vs. double teams) as an edge rusher (y).
Labeled some notables.
ESPN stat, NFL Next Gen Stats data. pic.twitter.com/vDxSqfnYun
— Seth Walder (@SethWalder) October 22, 2019
Zurück zu Clowney. Ist zu erwarten, dass er in Zukunft mehr Sacks erzielt? Eine vorsichtige Prognose: ja. Pressure-Zahlen sagen mehr über einen Spieler aus als reine Sack-Zahlen. In den vergangenen NFL-Spielzeiten pendelten Clowneys Sack-Werte irgendwo zwischen 12 und 16 Prozent des Gesamt-Pressure-Werts. Damit Clowneys Chancen auf Sacks jedoch größer werden, muss auch die Passverteidigung besser werden, sodass der gegnerische Quarterback den Ball nicht so schnell los wird.
Blickt man abschließend auf die von Pro Football Focus erhobene Pass Rush Productivity, findet man Jadeveon Clowney auf Platz 28 aller Edge-Verteidiger. Kein Spieler vor ihm hat weniger als drei Sacks auf dem Konto. Für die Zukunft darf man von Clowney hoffentlich noch einige Sacks erwarten.