Preview: Regular Season 2024 (Week 9) – Rams @ Seahawks

Regular Season 2024 LA Rams Seattle Seahawks Week 9 Preview

Rams (in da) house: das steht in Week 9 der NFL-Saison 2024 für die Seattle Seahawks auf dem Programm. Nämlich ein Heimspiel gegen den Divisions-Rivalen aus LA. Dabei muss sich das Team von Rookie-Head Coach Mike Macdonald die Frage stellen, wie es auf die krachende Niederlage gegen die Buffalo Bills vor Wochenfrist reagieren möchte. Im Duell gegen das AFC-Topteam sahen die Gastgeber im Lumen Field nämlich auf beiden Seiten des Balles und sogar in den Special Teams nur teilweise wie ein veritables NFL-Team aus. Auch, weil die Seahawks sich hier zu oft in fast schon Slapstick-Manier ins eigene Fleisch schnitten.

Und genau das könnten die LA Rams ausnutzen. Denn nach einem wahren Fehlstart in die Saison, mit nur einem Sieg aus fünf Spielen, kommt die Truppe von Cheftrainer Sean McVay ausgerechnet vor dem Spiel in Seattle so richtig ins Rollen. Defensiv befindet sich das Team aus der Stadt der Engel nach dem Renteneintritt von Aaron Donald ähnlich wie die Seahawks noch in einer Findungsphase. Doch in der Abteilung „Attacke“, tut sich bei den Gästen seit einer Woche jede Menge. Schließlich hat QB Matt Stafford jetzt neben RB Kyren Williams auch wieder die WRs Cooper Kupp und Puka Nacua als aktive Mitspieler an seiner Seite.

Das Spiel:

  • Kickoff: Sonntag, 03. Novembe´r 2024, 22:25 Uhr MEZ
  • Austragungsort: Lumen Field, Seattle, WA (Freiluft, Kunstrasen)
  • Wettervorhersage: 12 Grad Celsius, bewölkt
  • Schiedsrichter: Clay Martin
  • Empfang: NFL GamePass, RTL
  • Wettprognose: Seahawks +1,5

Der Injury Report:

Im Divisions-Duell mit den Rams müssen die Seahawks auf insgesamt vier oder sogar vielleicht fünf Spieler verletzungsbedingt verzichten. So tauchten am Freitag auf dem finalen Injury Report vor dem Spiel am Sonntag gleich drei Akteure auf, die wegen Kniebeschwerden definitiv ausfallen. Zum einen leider WR DK Metcalf, zum anderen DT Cam Young und OT Abe Lucas, der aber schon im Laufe der Woche von Head Coach Mike Macdonald aus der Aufstellung für das AL-Spiel genommen wurde. Dazu muss auch TE Noah Fant (Leiste) passen, während MLB Ernest Jones (Nacken) als fraglich gelistet ist.

Die Rams müssen in Seattle ihrerseits auf drei Spieler verzichten, namentlich DT Neville Gallimore (Schulter), OT Joe Noteboom (Knöchel) und P Ethan Evans (krank). Fraglich sind zudem die Einsätze von S Cam Curl (Knie), CB Charles Woods (Zeh) sowie die der WRs Jordan Whittington (Schulter) und Puka Nacua (Knie).

Die Fakten:

Um gegen die Rams offensiv zu bestehen, haben die Seahawks in Week 9 „theoretisch“ die Chance, wenn sie im Angriffsspiel eine Sache ausgezeichnet machen und das Play Action. Denn, wenn der gegnerische Quarterback die Ballübergabe an seinen Running Back antäuscht und dann zum Pass aus der Pocket raus rollt, ist das Team aus LA der absolute Bodensatz der Liga. In der Passverteidigung gegen Play Action lässt die Defense aus Kalifornien nämlich die meisten EPA (Expected Points Added) in der NFL zu und liegt hier auf dem 32. Platz. Damit die Play Action und damit eine der großen Stärken von QB Geno Smith aber funktioniert und er die Bälle an Passempfänger wie die WRs Jaxon Smith-Njigba und Tyler Lockett oder TE AJ Barner verteilen kann, benötigen die Seahawks ein funktionierendes Laufspiel über RB Ken Walker. Denn nur so kann Seattle der Rams-Defense glaubhaft den Run verkaufen, obwohl man passen will. Allerdings kann solch ein Plan nur in die Tat umgesetzt werden, wenn die O-Line vernünftig arbeitet.

Und nach dem Fiasko gegen die Bills dürfte das mehr als fraglich sein. Denn obwohl der Pass Rush der Rams in dieser Spielzeit vergleichsweise wenig Sacks und Hits gesammelt hat, verzeichnet LA hier mit 29,8 Prozent die zweithöchste Pressure Percentage der Liga. Das liegt hauptsächlich an der D-Line, die mit Rookie-OLB Jared Verse (7 Tackles for loss, 2,5 Sacks und einem forcierten Fumble), OLB Byron Young (6 TFLs, 3 Sacks und 1 FF) sowie DT Kobie Turner (4 TFLs, 3 Sacks und einem abgewehrten Pass) stark besetzt ist, aber wie Seattle in der Laufverteidigung ihre Probleme hat.

Auf der anderen Seite sollte das Laufspiel der Rams trotz der acht Rushing Touchdowns von Kyren Williams ein Ansatzpunkt für die Seahawks-Defense sein, um das Spiel in Week 9 erfolgreich zu gestalten. So erläuft LA bislang nämlich nur 3,9 Yards pro Versuch (30. Platz in der NFL) und lediglich 101 Yards pro Spiel (26. Platz). Insgesamt muss es Seattles Ziel sein, den Gegner in dritte Versuche zu zwingen, da die Rams dabei nur 38 Prozent der Downs in einen First Down konvertieren (19. Platz) und auch unter Druck in der Redzone nur bei 54 Prozent der Drives Punkte machen (21. Platz). Dass das Passspiel der Kalifornier bislang, wenn überhaupt, Durchschnitt war, lag auch daran, dass Puka Nacua und Cooper Kupp lange verletzt waren. Beim Heimsieg gegen die Vikings in Week 8, wo beide zum ersten Mal in dieser Spielzeit wieder auf dem Platz standen, zeigten sie dann direkt, wie wichtig sie für Stafford als Spielmacher sind. Nacua fing hier sieben Pässe für 106 Yards und Kupp fünf Anspiele für 51 Yards sowie einen Touchdown.

Stafford wird dabei von einer soliden O-Line beschützt, die ihm bislang ermöglichte, für 1.671 Yards (7,2 Yards pro Pass), sieben TDs, fünf Interceptions und eine Completion Percentage von 67,7 Prozent zu werfen. Hier ist also auch die Secondary der Seahawks um die CBs Riq Wollen und Devon Witherspoon gefragt, dem Passspiel der Rams Einhalt zu gebieten.

  • Statistik des Spiels: Am Sonntag ist es tatsächlich das erste Spiel seit dem 19. Oktober 2014, dass die Seahawks gegen die Rams bestreiten, ohne dass Aaron Donald in deren Roster steht. Damals waren die Kalifornier noch in St. Louis zu Hause und gewannen mit 28:26 gegen die Seahawks, auch dank Donald, der als Rookie in dieser Partie einen Sack, drei Tackles for loss und zwei QB-Hits verbuchte.

Das Fazit:

Es ist, wie es immer ist. Kaum steht das Duell mit den Seahawks an, scheint es, dass die Rams ins Rollen kommen. Und im Jahr 2024 bedeutet das, dass es Seattle mit einer formstarken Offense um Stafford, Kupp, Williams und Co. zu tun bekommt. Da sich das Macdonald-Team aber Mitte der Saison, nach so einem großen Umbruch in der Offseason noch finden muss, kommt das Spiel gegen LA noch zu früh, um es zu gewinnen. Eine Tatsache, die gegen die Erwartung und den Geschmack vieler 12s geht, was für ordentliche, meist wenig fundierte Kritik sorgt.

So bleibt den Seahawks gegen die Rams nur eine Option in Richtung Erfolg, und das ist ein Spiel, in dem viele Punkte aufs Board kommen. Beide Offenses dürften dazu in der Lage sein, da sowohl Seattles als auch die Verteidigung der Rams schwächeln. Am Ende hat das Angriffsspiel aus LA aktuell aber noch zu viel Klasse gegenüber dem der Gastgeber, sodass die Gäste im Pacific Northwest am Sonntag erfolgreich sein dürfte.

Spieler des Spiels: Jaxon Smith-Njigba – In Abwesenheit von DK Metcalf muss JSN nach der uninspirierenden Leistung gegen die Bills zeigen, dass er auch zu gegebener Zeit als WR1 der Seahawks agieren kann. Und gegen die Rams wird er das tun, indem er mehr als zehn Pässe für über 100 Yards und zwei Touchdowns fängt.

Prognose: Die Seattle Seahawks verlieren gegen die LA Rams mit 24:31.