Recap: Regular Season 2024 (Week 13) – Seahawks @ Jets

Ein komplett wildes Spiel in New York endet mit einem sowohl glücklichen, als auch verdienten, als auch unverdienten Sieg der Seahawks. Am Ende steht das 7-5, Mund abputzen, weitermachen. Doch wie viele Nerven, graue Haare und schlimme Momente das Spiel den Seahawks-Fans beschert hat, lässt sich kaum ein einem Text wiedergeben. Hier ist trotzdem unser Versuch einer Recap:

Der Spielverlauf:

  • 1. Quarter: Nach einem Touchback machte das erste Play der Seahawks Mut: Mit einem 8 Yard-Run machte Kenneth Walker Hoffnung auf mehr – nur um im nächsten Spielzug für minus 2 Yards gestoppt zu werden. Zwar gelang Tyler Lockett mit einem Catch noch ein First Down, nach drei erfolglosen Pässen war dann aber Schluss. Anschließend gaben die Jets den Ball ohne First Down an die Hawks zurück, diese Taten es ihnen gleich. Erst jetzt kam es zum ersten richtigen Drive des Spiels, bei dem die Seahawks-Defense die Jets rund um A-Rod eigentlich schon gestoppt hatten, ehe eine Facemask-Strafe von Leonard Williams den New Yorkern noch einmal Aufwind gab, woraufhin diese mit einem Pass auf Devante Adams ihren ersten Touchdown erzielen konnten, wobei der PAT geblockt wurde. 6:0 Jets.
    Den folgenden Kickoff-Return fumbelte D. Williams, sodass die Jets bereits an der 27 Yard-Line der Hawks starteten. Wenige Plays fand Isaiah Davis die Endzone, Breece Hall konvertierte die anschließende 2 Point-Conversion. 14:0 Jets. Den nächsten Ballbesitz der Hawks verlor Laviska Shenault beinahe wieder, konnte sein Fumble aber gerade noch recovern. Nach einer Holding-Strafe gegen die Jets meldete sich Geno mit einem langen Pass auf JSN erstmals an.
  • 2. Quarter: Gefolgt von einem weiteren tiefen Pass auf Jaxon Smith-Njigba und einigen soliden Läufen von Walker, konnte Geno diesen Drive mit einem 12 Yard-Touchdown Pass auf Rookie TE AJ Barner veredeln. 14:7 Jets.  Wer jetzt dachte, dass sich ein klein wenig Momentum für die Mannen aus Seattle entwickelt, wurde enttäuscht: Die Jets trugen den Kickoff für einen Touchdown zurück. 21:7 Jets. Den folgenden Kickfoff fumbelte Laviska Shenault zu den Jets, die mit guter Feldposition starteten. Nun war es an der Zeit für Leonard Williams, seine kostspielige Strafe wieder gut zu machen: einen von Devon Witherspoon getippten Ball fing er ab und trug ihn unglaubliche 92 (!!!) Yards zurück in die Endzone. Der bisherigen Special Teams-Leistung entsprechend ging der PAT nicht durch die Stangen. 21:13 Jets. Nach einem weiteren guten Return durch die Jets, folgte nach drei Runs ein 4&2, bei dem die altbewährte Kombination Rodgers-Adams nicht von Erfolg gekrönt werden sollte. Turnover on downs. Der mit guter Feldposition für die Seahawks gestartete Drive endete in einem 54 Yards Fieldgoal durch Jason Myers. 21:16 Jets. Die letzten Minuten vor der Halbzeit waren nun noch etwas ruhiger – nach der bisherigen ersten Hälfte eine willkommene Abwechslung.
  • 3. Quarter: Mit dem Beginn des dritten Quarters schien auf die Defensive von Head Coach Mike MacDonald endgültig aufzuwachen. Zwar starteten die Jets mit einem langen Catch von Garrett Wilson aus der Pause, anschließend ging jedoch nicht mehr, sodass der Drive in einem Punt endetet. Der erste Hawks-Drive der zweiten Hälfte hätte der DK-Drive werden können. Hätte. Nach zwei tiefen Pässen auf den Passempfänger zog die Nr 14 sogar noch eine Pass Interference Strafe in der Endzone. Doch in vier Versuchen schaffte es die Offensive rund um QB Geno Smith nicht, das ersehnte Land zu erreichen – im Gegenteil: Nach einem Sack für eine gefühlte Meile gaben die Hawks den Ball on Downs an die Jets zurück. Nach mehreren Runs und kurzen Pässen das nächste Big Play: Julian Love tackelte Breece Hall hart, sodass dieser den Ball verlor, welchen Rookie LB Tyrice Knight aufsammelte.
  • 4. Quarter: Folgender Drive begann mit einem guten Run von Kenneth Walker, ehe die Offensive (wieder) stotterte und nach einer Strafe vor einem 4&6 stand, welches Geno jedoch mit einem langen Pass auf JSN zu lösen wusste. Gekrönte wurde der Drive von einem 43 Yard-Field Goal durch Jason Myers. 21:18 Jets. Im folgenden landeten die Hausherren in der Straßenhölle, der zu einem Punt bei 4&25 führte. Und auch im nun folgenden Seahawks-Drive wollte man sich vermutlich einfach nur Grämen, wenn man es mit den Hausherren halten würde: Strafe bei 4&1, Strafe bei 4&1, Strafe bei 3rd&long, TD run durch Zach Charbonnet. 25:21 Seahawks. Es folgte ein längerer Drive der Jets, der nach einem Sack von Leonard Williams sowie dem resultierenden 3&26 schon gestoppt aussah, jedoch noch konvertiert wurde. Als die Uhr zum Two Minute Warning schlug, sah es nach einer guten Ausgangssituation für die Hausherren aus. Da haben sie jedoch nicht mit der Defensive von Mike MacDonald gerechnet, die in Form von Leonard Williams noch einen Sack erlangte und mit sicheren Tacklings und guten Passcoverages dafür sorgte, dass Geno mit noch wenigen Sekunden auf der Uhr entspannt zum Sieg abknien konnte. Hawks Win.

 

Die Hauptdarsteller:

Die Defensive der Seahawks: Nicht erst noch mehreren Strafen gegen die Jets im vierten Viertel, die in 3&25 für Star (?) QB Aaron Rodgers mündeten und spontane Tanzszenen bei den Hawks auslösten, merkte man: Die Jungs haben sich gefunden. Seit ihrer Bye Week stellen die Mannen von Hauptübungsleiter eine der besten Verteidigungsreihen in der Liga. Das macht nicht nur den Spielern Spaß.

WR Jaxon Smith-Njigba: Der Receiver im zweiten Jahr schickt sich immer mehr an, die wichtigste Anspielstation in der Offensive zu werden. Immer, wenn es drauf ankommt, schaut Geno in Richtung Nr 11, der den Ball mit beinahe traumwandlerischer Sicherheit zu fangen weiß.

RB Kenneth Walker: Mal wieder kein glorreicher Tag für Walker, doch die vereinzelten Spielzüge, in denen Zach Charbonnet den Vorzug bekam, zeigten eindrücklich, wie wichtig K9 für die Hawks ist. Seine Fähigkeit, ein negatives Play noch in etwas Raumgewinn zu drehen, ist für die Offensive von OC Ryan Grubb mittlerweile unerlässlich. Man möchte sich eigentlich gar nicht ausmalen, wie es ohne ihn aussehe…

Die Nebendarsteller:

Ehrenvolle Erwähnung: DL Leonard Williams: „Big Cat“ blüht in den vergangenen zwei Wochen richtig auf. Während es gegen die Cardinals in der vergangenen Woche 2,5 Sacks waren, stehen diese Woche 2 Sacks zu Buche – inklusive eines spielentscheidenden Sacks im letzten Jets-Drive.

Stets bemüht: CB Josh Jobe: War leider mehrmals von Aaron Rodgers als Opfer gegen Star-WR Wilson oder Adams ausgemacht. War zwar stets bemüht, aber doch ein deutliches Downgrade zu Riq Woolen oder Devon Witherspoon.

Meh: RB Zach Charbonnet: Das mag nach mehreren wichtigen Runs bei vierten Versuchen und dem TD seltsam klingen und sicher schwingt hier auch die generelle Enttäuschung gegenüber ihm mit, aber für einen 2nd Round Pick sind seine Leistungen nicht ausreichend.

Die Highlights:

AJ Barner fängt den ersten Tochdown für die Seahawks:

BIG MAN TOUCHDOWN! Leonard Williams über den ganzen Platz!

Zach Charbonner rennt das Ding in die Endzone:

Die Verletzten:

Michael Dickson: Nachdem der Punter in der ersten Halbzeit noch einige gute Punts lieferte, hatte er ab der Halbzeit mit starken Schmerzen im unteren Rücken/Oberschenkel zutun. Diese führten sogar dazu, dass die Hawks gezwungen waren, mehrere vierte Versuche auszuspielen. Noch gibt es keine Diagnose.

Das Fazit:

Was ein Spiel…sowohl die Anhänger der Hawks als auch die der Jets dürften an diesem Sonntag um mehrere Jahre gealtert sein. Aber am Ende steht ein Sieg für die Männer aus dem pazifischen Nordwesten. Gleichzeitig verloren die Cardinals, sodass die Hawks nun mit Abstand de NFC West anführen.  Die Fehler im Special Team sollten jedoch schnellstmöglich aufgearbeitet werden – gegen ebenjene Cardinals steht in der kommenden Woche ein wichtiges Divisionsduell an.

Ausblick: In Week 14 gastieren die Seahawks am 8. Dezember 2024 um 22.05 Uhr bei den Arizona Cardinals.