Recap: Regular Season 2024 (Week 16) – Vikings @ Seahawks

Regular Season 2024 Minnesota Vikings Seattle Seahawks Week 16 Recap

Nach dem viermonatigen Marathon der NFL-Regular Season 2024 ging es für die Seaatle Seahawks in Week 16 in den Sprint um die Playoffs. Gegner im Lumen Field waren die Minnesota Vikings, aktuell eines der absoluten Topteams in der NFC. Nach der krachenden Niederlage gegen die Green Bay Packers vor Wochenfrist konnten Geno Smith und Co. mit einem Sieg gegen die Wikinger aus dem Norden der USA ihr Postseason-Schicksal weiter in der eigenen Hand halten.

Ob das am Ende geklappt hat, oder ob die Seahawks im Rennen um die Playoffs in der ersten Saison unter Rookie-Head Coach Mike Macdonald jetzt auf die Hilfe anderer Teams angewiesen sind, fassen wir Euch in der folgenden Recap detailliert zusammen:

Der Spielverlauf:

  • 1. Quarter: Der erste Ballbesitz der Partie ging an die Vikings. Minnesotas QB Sam Darnold und seine Offense kamen hier zunächst gut in Gang, doch bei einem 3rd Down an der Mittellinie brachte die Seahawks-Defense den Stopp. Allerdings blieben die Vikings aggressiv, konvertierten das 4th Down und fuhren wenig später den ersten Touchdown durch WR Jordan Addison ein. 0:7 Vikings Aufseiten Seattles ging es dann wie so oft im ersten offensiven Drive direkt ins 3&out. Und während die Seahawks im Angriff strauchelten, setzten die Gäste weiter effektiv und methodisch bei Regenwetter auf das Laufspiel über RB Aaron Jones. Doch ein aufmerksames Play von CB Josh Jobe bei 3rd Down gegen Superstar-WR Justin Jefferson beendete die zweite Offensivserie der Vikings. Der zweite Drive der Hausherren lief kurz vor dem Ende des ersten Viertels mit der Einbindung von RB Ken Walker, TE Pharaoh Brown und WR Jake Bobo deutlich besser an.
  • 2. Quarter: Mit kreativer Play-Auswahl von OC Ryan Grubb ging es im Anschluss erstmals nicht in die Redzone, sondern mit einem Schuss von Smith aus 25 Yards direkt in die Endzone auf WR DK Metcalf zum Touchdown! 7:7 Unentschieden Mit einem lauten Publikum im Rücken ließ sich auch die Seahawks-Defense aufheizen und nach einem Sack von DT Jarran Reed kam für die Vikings das schnelle 3&out. Eine Strategie, mit der sich auch Seattles Offense anfreunden wollte und wenig später ebenfalls wieder schnell vom Feld ging. Hier schafften es die Vikings nach einem Punt-Return in nur drei Plays bis an die Mittellinie und dann in die Redzone. Dort beging CB Tre Brown bei einem 3rd Down-Stopp zunächst eine kritische Offside-Flagge, nur um dann im nächsten Snap von Jefferson für den Touchdown geschlagen zu werden. 7:14 Vikings Doch statt einer guten Antwort wählte Geno Smith nach dem Touchback die denkbar schlechteste Option und warf direkt eine Interception auf Rookie-DE Dallas Turner. Jedoch sorgte ein wichtiger Sack von OLB Boye Mafe dafür, dass Minnesota nur zu einem Field Goal durch K Will Reichard kam. 7:17 Vikings In den ersten beiden Downs der nächsten Seahawks-Angriffsserie ging kurz darauf nicht viel und bei einem tiefen Pass auf WR Jaxon Smith-Njigba blieb die Pass Interference-Flagge gegen Vikings-CB Byron Murphy Jr. aus und so kam es zum nächsten 3&out. Um der eigenen Offense vor der Halbzeit noch einmal eine Chance zu geben, machte die Macdonald-Defense unglaublich viel Druck und forcierte ihrerseits das 3&out. Vollkommen unbeeindruckt von den schwierigen Drives zuvor, legte Smith eine Monster-Serie hin. Hier spielte er Metcalf und JSN jeweils so elitär an, dass die Offense in gerade einmal einer Minute das Feld herunter marschierte und Smith-Njigba das Ganze mit seinem ersten Touchdown des Tages krönte. Halbzeitstand: 14:17 Vikings
  • 3. Quarter: Seattle startete solide in die zweite Halbzeit, weil Geno Smith die Offense sicher das Feld herunterführte. Doch nach einer Flagge kam der Drive ins Stottern und nach einer Fast-Interception von Ex-Seahawks-CB Shaq Griffin war es an K Jason Myers mit einem Field Goal auszugleichen. 17:17 Unentschieden Davon wollten sich die Vikings nicht Lumpen lassen und gingen ihrerseits effektiv – auch dank einiger komischer Flaggen gegen Seattle – Richtung Seahawks-Endzone, doch kurz vor der Redzone gelang der Defense der Gastgeber der Stopp bei 3rd Down, was zu einem weiteren Reichard-Flied Goal führte. 17:20 Vikings An die konstante Offense-Leistung konnte Seattle in der nächsten Serie nicht anknüpfen und ging erneut 3&out. Justin Jefferson hatte im Anschluss gefühlt komplett die Nummer der Seahawks, doch kurz hinter der Mittellinie gelang es Seattles Defense, eine 3rd Down-Conversion zu verhindern und so den Punt der Vikings zu erzwingen. Von kurz vor der eigenen Endzone schwammen sich Smith und Co. auch durch eine wichtige Conversion bei 3rd Down&10 durch RB Zach Charbonnet bis knapp an die 50-Yard-Linie frei.
  • 4. Quarter: Zum Start des letzten Spielabschnitts wurde es dann wild, weil Smith fast die nächste Interception bei 3rd Down warf und S Julian Love bei 4th Down mit einem Fake Punt das First Down erzwang. Doch das brachte alles nichts, da Smith beim nächsten 3rd Down von Vinkings-OLB Andrew Van Ginkel gesackt wurde. Aufgeben war dabei aber auf keinen Fall der Seahawks-Defense und so servierten sie das nächste 3&out der Vikings. Ob das am Ende der Funke war, den die Smith und die Offense benötigten? Schließlich manövrierten sie sich trotz bitterer Strafen komplett das feld herunter, inklusive eines rollenden WR Tyler Lockett zum First Down, bevor Rookie-TE AJ Barner bei 3rd&Goal den Touchdown fing! 24:20 Seahawks aBitter für Seattle, denn eigentlich hatte die Defense Sam Darnold wortwörtlich am Boden, doch eine face Mask-Flagge gegen Rookie-DT Byron Murphy gab dem Drive der Vikings neues Leben. Und das nutzte Jefferson gegen CB Tariq Woolen für seinen zweiten Touchdown, obwohl DE Derick Hall beim Pass klar gehalten wurde. 24:27 Vikings Seattle versuchte bis zum Two Minute-Warning schnell das Feld herunterzukommen, doch mit einem Van Ginkel-Sack reichte es zunächst nur für die lange Field Goal-Distanz. Hier musste Jason Myers aus 60 Yards antreten und war knapp zu kurz. Erwartungsgemäß blieben die Vikings konservativ und gingen 3&out mit einer Minute Spielzeit auf der Uhr. Doch die zweite Interception von Smith beendet das Spiel dann schnell. Endstand: 24:27 Vikings

Die Hauptdarsteller:

Seahawks-QB Geno Smith: Ja, das Schlimme vorn weg. Smith warf wieder zwei Interceptions, von denen eine aber nicht auf seine Kappe ging, die andere aber erneut eine schlimme Entscheidung von ihm war. Ansonsten war Seattles Starting-QB solide und wurde nur zweimal gesackt. Er passte 31 Mal für 314 Yards und drei Touchdowns. Dabei war besonders der zweite Touchdown-Drive von Smith eine Masterclass mit schweren Würfen, die er elitär platzierte.

Seahawks-WR Jaxon Smith-Njigba: Ob JSN jetzt wirklich der WR-Nr. 1 in Seattle ist, sei dahingestellt. Aber die Tatsache, dass der 2023er First Round-Pick gegen die Vikings mit 95 Yards und einem Touchdown erneut die beste Anspielstation von Geno Smith war und damit als zehnter Receiver in der Franchise-Geschichte in einer Saison 1.000 Receiving Yards erreichte, spricht schlicht für sich.

Vikings-WR Justin Jefferson: Der vielleicht beste Receiver der NFL zeigte an diesem Sonntag in Seattle, warum er genau das ist. Nicht nur die Stats von Justin Jefferson mit 144 Receiving Yards und zwei Touchdowns sprechen dabei eine klare Sprache. Doch das war nicht alles, schließlich ließ er Seattles Passverteidiger wie Tre Brown und Riq Woolen dabei in Coverage auch noch wie Schuljungen aussehen.

Die Nebendarsteller:

Ehrenvolle Erwähnung: Seahawks-CB Devon Witherspoon hat nach einem langsamen Start in die Saison sein „Mojo“ wiedergefunden und ist mit seiner Aggressivität sowie seinen starken Plays einer der Anführer einer wiedererstarkenden Defense in Seattle. Seahawks-Special Teams Coordinator Jay Harbaugh hat im Laufe der Spielzeit viel Kritik für das Return-Game kassiert, doch mit seiner Entscheidung, bei 4th Down an der Mittellinie erfolgreich für den Fake Punt zu gehen, war extrem mutig. Seahakws-TE AJ Barner brachte Seattle mit einem traumhaften Touchdown-Catch in Führung, nachdem er im Snap davor einen schlimmen Block setzte. Mittlerweile scheint der Rookie klar der Nr. 1-Tight End der Seahawks zu sein.

Stets bemüht: Seahawks-WR DK Metcalf sticht mit einem tollen Touchdown nach fast zehn Wochen ohne Catch in der Endzone positiv heraus, doch die Tatsache, dass DK am Ende des Spiels seine Route nicht zu Ende läuft und so für die zweite Interception sorgt, ist einfach bitter. Seahawks-K Jason Myers verwandelte gegen die Vikings erneut alle drei Extrapunkte und ein Field Goal. Dass sein Kick aus 60 Yards im vierten Viertel zu kurz geriet, kann in einem Freiluft-Stadion passieren. Seahawks-Pass Rush biss sich an Minnesotas O-Line etwas die Zähne aus, spielte am Ende aber mit drei Sacks solide.

Meh: Seahawks-CB Riq Woolen zu Beginn des Spiel saß er auf der Bank und am Ende wurde er mehrfach von Jefferson verbrannt. Seahawks-Penalties waren gegen die Vikings erneut ein großes Problem, sodass schließlich elf Flaggen für 77 Yards standen. Das Seahawks-Laufspiel war einmal mehr eine Enttäuschung und nicht, weil Ken Walker, Zach Charbonnet und Kenny McIntosh schlechte Runs produzierten. Nein, trotz des angekündigten Fokus auf das Laufspiel, callte Ryan Grubb im gesamten Spiel lediglich 15 Runs gegenüber 41 Pässen!

Die Highlights:

Zum ersten Mal nach dem Spiel gegen die Atlanta Falcons in Week 7 besuchte DK Metcalf mit Ball die Endzone!

Jarran Reed mit dem Sack und dem Beweis, wie wichtig er als Veteran für die D-Line der Seahawks ist.

JSN spielt in seiner zweiten NFL-Saison endlich im Slot und zeigt hier mit dem nächsten Touchdown, warum er First Round-Pick war!

Rookie AJ Barner zeigt, dass die Seahawks wohl ihren neuen Nr. 1-Tight End gefunden haben.

Die Randnotizen:

  • Ob das bei den New York Jets und deren Fanbase richtig gut ankam? Aber an diesem Sonntag waren drei Ex-Spielmacher aus dem Big Apple im Lumen Field am Start. Sam Darnold und Geno Smith als Starting-QBs der Vikings und Seahawks sowie Mark Sanchez als Experte beim übertragenden Sender Fox. Und alle drei machten auf jeden Fall einen besseren Job als damals bei den Jets!

Die Verletzten:

Einen Snap vor dem letzten Touchdown der Seahawks von AJ Barner, wurde der Unterschenkel von Ken Walker an der Goalline unter Mit- und Gegenspielern eingeklemmt. Danach humpelte er vom Feld, stand am Ende des Spiels aber wieder für die Offense auf dem Platz. Nach dem Spiel erklärte Mike Macdonald, dass Walker wahrscheinlich eine Knöchel-Blessur davongetragen hat. Wie schwer die Verletzung ist, blieb zunächst aber unklar.

Ansonsten hatten die Seahawks nach dem Vikings-Spiel keine neuen Verletzungen zu beklagen.

Das Zitat:

„It was a team rule thing and we did what was best for the team.“ -Seahawks-Head Coach Mike Macdonald nach dem Spiel dazu, warum Riq Woolen beim ersten Drive der Vikings nur auf der Bank saß.

Der Tweet:

Nach seiner ersten 1.000-Yard-Saison können wir uns hier nur anschließen, den Fans „empfehlen“ JSN in den Pro Bowl zu wählen und der Fachpresse ans Herz legen, ihn in Hinblick auf das All Pro-Team zu berücksichtigen!

Das Fazit:

Spiele der Seahawks können einfach extrem frustrierend sein. Das erfuhren die 12s auch gegen die Vikings wieder schmerzhaft. Vom Spielerpotenzial her ist Seattle im ersten Jahr von Mike Macdonald eigentlich gut aufgestellt. Doch was die Coaches und die Spieler daraus machen, ist einfach zu wenig. Das Duell mit Minnesota hätte das Team mit einem sehr wichtigen Sieg für die eigenen Playoffchancen krönen können, doch es sollte einfach nicht sein.

Neben den schlimmen Penalties, mit denen sich die Seahawks selbst das Leben schwer machen, dazu ein frustrierendes Playcalling in der Offense und fragwürdigen Entscheidungen von Stars wie Geno Smith und DK Metcalf zeigt die Mannschaft aktuell, dass sie einfach noch nicht bereit ist, um mit Topteams wie den Vikings zu konkurrieren. Und so schön die Chance auf die Playoffs scheint. Ob wir bereit sind, dieses Team in der Wild Card-Round bitter scheitern zu sehen, ist für mich doch mehr als unklar.

Ausblick: In Week 17 gastieren die Seahawks am 27. Dezember 2024 um 02.15 Uhr bei den Chicago Bears.