Autismus im Sport und Alltag

Wie sind wir auf das Thema gekommen?

Curt Warner, vielen vermutlich bekannt als ehemaliger Seahawks Running Back und Mitglied des Ring of Honor, und seine Frau Ana haben zwei Söhne, Austin und Christian, die beide mit schwerem Autismus leben. Um den beiden ein möglichst eigenständiges Leben zu ermöglichen baut die Familie ein auf die Bedürfnisse angepasstes Haus, denn auch mit Anfang 20 benötigen sie zwei Vollzeitpflegekräfte.
Um für diese Aktion zu sammeln und um auf das Thema Autismus generell aufmerksam zu machen haben Curt und Ana ein Buch geschrieben. Darin erzählen sie auch die Geschichte, wie sie unter schwierigen Umständen ihre Familie und Ehe zusammengehalten haben. Für diesen Zweck haben sie sich auch viel mit der Seahawks Fangemeinde ausgetauscht. Mehr zu der Aktion erfahrt ihr bei der Sea Hawkers-nahen Organisation “Fanz4Good”: https://www.fanz4good.com/ 

Auch wir möchten gerne unseren Teil dazu beitragen, dass speziell junge Menschen mit Autismus ein besseres Leben führen können und wir als Gesellschaft aufmerksamer und aufgeklärter mit dem Thema Autismus umgehen.

Dazu möchten wir an dieser Stelle einmal ganz grundlegend über Autismus und seine verschiedenen Ausprägungen aufklären. Einen genaueren Blick werfen wir dabei auf die Verbindung zwischen Autismus und Sport. Ganz besonders freuen wir uns, auch einen ganz persönlichen Bericht von unserem Mitglied Angelica veröffentlichen zu dürfen. Sowohl sie, als auch ihr Sohn haben Autismus. In ihrem Report schildert sie uns, wie sich ein NFL-Spieltag für sie anfühlt, und welche Besonderheiten es für sie dabei zu beachten gibt.

Was ist Autismus eigentlich?

Autismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene tiefgreifende Entwicklungsstörungen. Da die Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen Formen nicht immer ganz einfach ist, wird häufig der Überbegriff der „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) verwendet.

Übergreifend kann man die Besonderheiten des Autismus, in vier Bereiche einteilen – wobei nicht zwingend jede Besonderheit auf jeden Autisten zutrifft:

Gefühle:
Personen mit Autismus können emotionale Signale nur schwer einschätzen und haben ebenso Schwierigkeiten diese auszusenden. Reaktionen auf andere Menschen wirken daher häufig unangemessen.

Kommunikation:
Mimik und Gestik sind beim Sprechen häufig nur gering ausgeprägt. Das Sprachverständnis und die Entwicklung der eigenen Sprache sind eingeschränkt.

Verhalten:
Typisch sind sich immer wieder starr wiederholende Verhaltensmuster im Alltag. Das können beispielsweise sich immer wiederholende Bewegungsabläufe sein. Auch das ständige Beschäftigen mit ein und demselben Thema (z.B. einem Zugfahrplan) oder das besondere Interesse an einzelnen Objekten (alles muss genau angeschaut und angefasst werden) können solche Routinen sein. Selbst kleine Veränderungen wie eine neue Dekoration in der Wohnung können bei Autisten bereits sehr starke emotionale Reaktionen hervorrufen.

Psyche:
Oft neigen autistischen Personen auch unter weiteren psychischen Begleitstörungen wie Phobien, Schlaf- und Essstörungen sowie herausforderndem Verhalten wie z.B. Wutausbrüchen oder selbstverletzenden Verhaltensweisen. Das Treffen von Entscheidungen, Spontanität und Kreativität fällt vielen Autisten äußerst schwer.

Die Ausprägung der einzelnen Symptome ist von Person zu Person ganz unterschiedlich und können sich im Laufe des Lebens auch verändern. Autismusbedingte Beeinträchtigungen können zwar häufig gebessert oder kompensiert, aber nicht vollständig ausgeglichen werden. Die meisten Menschen mit Autismus benötigen aufgrund der umfassenden Beeinträchtigungen eine lebenslange Hilfe und Unterstützung, deren Grad wiederum sehr unterschiedlich sein kann. Autismus ist unabhängig vom Intelligenzniveau, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Intelligenzminderung erhöht.

Varianten der Autismus-Spektrum-Störung

Weitere Informationen und Zahlen rund um die Autismus-Spektrum-Störung in ihren verschiedenen Ausprägungen, haben wir im Infokasten unter diesem Artikel zusammengestellt.

Quelle: autismus Deutschland e.V. (ohne Jahr) 

Autismus im Sport

Sport und körperlicher Aktivität im Allgemeinen hilft nicht nur, die Menschen fit und gesund zu halten. Die Ausübung kann oft auch das Selbstwertgefühl steigern, soziale Fähigkeiten entwickeln und die psychische Gesundheit sowie das gesamte Wohlbefinden verbessern. Aber gilt das auch für Autisten?

Da Sport und Bewegung sich meist auf die nicht sichtbaren Auswirkungen des Autismus, wie z.B. erhöhte Angst und Unruhe in sozialen Situationen, sensorische Herausforderungen und Unterschiede im Verständnis von Körpersprache auswirken, wird es oft unterschätzt. Viele Menschen aus dem Autismus-Spektrum verpassen somit die Chance diese Vorteile für sich zu entdecken.

Bestimmte Verhaltensweisen werden manchmal als Problem bzw. Symptom wahrgenommen, obwohl sie in Wirklichkeit nur als Folge anderer Störungen nach außen in Erscheinung treten. Somit kann es viele andere Gründe geben, die ein bestimmtes Verhalten erklären, wie z. B. eine Reaktion auf die Bewältigung einer sensorischen Empfindlichkeit oder das Missverstehen bestimmter Kommunikationen.

Das Sport und Autismus durchaus miteinander harmonieren können, zeigt die Geschichte des walisischen Rugby-Profis Tom Morgan. Er verfasste folgenden Bericht als Vorwort für die National Autistic Society.

„Rugby gehört zu meinem Leben, seit ich drei Jahre alt bin. Ich habe mich in der Schule sehr schwergetan und fand es schwierig, im Unterricht aufzupassen. Aber wenn es zum Sport kam, war ich wie ein anderer Mensch. Ich ging auf das Spielfeld, und ich schaltete im Kopf um. Ich vergaß alles, außer dem, was auf dem Spielfeld passiert. Ich habe es wirklich genossen und es machte die Schule einfacher.

Beim Rugby muss man viel nachdenken. Man ist immer in Bewegung und lässt auch viele Aggressionen raus! In anderen Sportarten hat man vielleicht eine Aufgabe, aber im Rugby macht man ein bisschen von allem. (…)

Das Spiel hat mir geholfen, soziale Fähigkeiten aufzubauen, Freunde zu finden, und es hat mich gelehrt, mit meinen Mannschaftskameraden zusammenzuhalten wie eine Gruppe von Brüdern. Ich habe eine Menge Selbstvertrauen gewonnen. Das Training und die Spiele gaben mir etwas, auf das ich mich freuen konnte, während der Zeiten in meinem Leben, in denen ich zu kämpfen hatte. Auch wenn ich mich heute noch ängstlich fühle, hilft es mir, ins Fitnessstudio zu gehen oder Rugby zu spielen. Auch hilft es mir meine Hyperaktivität loszuwerden.

Die Leute denken, dass Autisten nicht gut in einer Gruppe sind, oder dass sie nur Einzelsportarten mögen. Es ist nichts falsch am Einzelsport, aber für mich hat das Rugby-Spiel – ein Mannschaftsspiel – mir so viel Selbstvertrauen gegeben. Es hat mein Leben verändert.

Die besten Trainer, die ich hatte, überfrachteten mich nicht mit Informationen. Aber sie haben auch nichts beschönigt. Ich wusste, wo ich stehe, und ich war nicht überladen mit Druck. Sie hielten die Dinge für mich sehr klar und einfach, was für eine autistische Person wichtig ist. Manche Menschen handhaben den Alltag anders, aber wenn man von Anfang an offen ist, kann es wirklich gut funktionieren.

Quelle: Übersetzt aus: Webster, A. Autism, sport & physical activity: Practical strategies to implement in your delivery of sport and physical activity when working with autistic people. National Autistic Society 2016.  Reproduced with permission of the National Autistic Society.

Autismus im Alltag eines Sea Hawkers

„Hallo liebe Sea Hawkers,

mein Name ist Angelica Venema und ich bin seit dem 02.11.2019 ein Mitglied des German Sea Hawkers e.V. Ich möchte Euch gerne einen ganz persönlichen Einblick darin geben, was es für uns bedeutet, mit Autismus zu leben. “Uns”, das sind in diesem Fall ich und mein Sohn, der ebenfalls mit Autismus lebt.

Vorweg will ich Euch, liebe Leser, erklären, dass Autismus keine Krankheit ist und die Menschen mit Autismus nicht „geheilt“ werden müssen. Nein. Menschen mit Autismus sind einfach im Gehirn etwas anders „verkabelt“. Sie nehmen Dinge anders wahr und für Sie sind einige Dinge etwas komplizierter und andere wiederum sind einfacher. Ich möchte versuchen das anhand eines ganz normalen NFL-Spieltages und dem entsprechenden Tagesablauf in einer SeaHawker-Familie zu erklären.

Zur Vorbereitung für diesen Tag gehört für unsere Familie, dass wir uns im Vorfeld eine Erinnerung für den Morgen des Spieltages machen müssen, um es nicht zu vergessen. Zudem stellen wir uns eine weitere Erinnerung bzw. ein Alarm 30 Minuten vor Spielbeginn. Damit können wir die Vorbereitungen, wie Snacks und Fankleidung anziehen, rechtzeitig in Angriff nehmen.

Der nächste Schritt ist die richtige Wahl des Senders. Für uns ist dies der NFL Gamepass, da hier nur Originalton und -Kommentare zu hören sind. Anders als die Mehrheit können mein Sohn und ich nicht die Übertragung von ranNFL anschauen, da hier oft über den originalen englischen Ton, durch die Kommentatoren auf deutsch drübergesprochen und übersetzt wird. Für uns ist es so, dass wir beide Sprachen mit der selben Tonstärke wahrnehmen und wenn diese beiden gleichzeitig oder in einander sprechen es schnell zu starken Kopfschmerzen kommt.

Dazu kommt auch, dass wir Menschen mit Autismus beim Spiel des öfteren Spielaktionen und -züge noch einmal anschauen müssen. Dies kommt daher, dass wir in einem Fokus auf dem Ball oder dem Spieler (Quarderback, Reciever, Tight-End oder Runningback) sind und Dinge im Umfeld weniger oder gar nicht registrieren.

Eine weitere Sache sind die Witze der Kommentatoren, welche ich als Person typisch für jemanden mit Autismus sehr wörtlich nehme und daher den Witz oder die Pointe nicht beim sofortigen hören verstehe oder erkenne. Daher werden diese eher als nervig oder störend empfunden. Wenn ich diese „Sprüche“ nochmal und dann mit ggf. Erklärungen von meinem Partner anhöre, verstehe ich sie aber und kann auch drüber lachen.

Zum Schluss will ich noch über die Darstellung im amerikanischen Fernsehen sprechen, da diese auch je nach Sender, der das Spiel überträgt, abhängen.

Dinge wie ein sogenanntes „Scoreboard“, sprich die Leiste am unteren Bildschirmrand mit den Daten zum Spiel können mit zu vielen Farben, aber auch zu vielen Rastern oder Zeilen sein. Dies verwirrt jemanden mit Autismus sehr viel schneller und/oder lenkt vom eigentlichen Spiel zu sehr ab. Umso weniger hier mit Farben „um sich geworfen“ wird, desto besser leserlich und nachvollziehbar ist es. Eine andere Sache ist, dass einige TV-Sender die „Line of Scrimmage“ und die „10-Yard Line“ sehr schlecht kennzeichnen und/oder diese sich kaum von der Feldmarkierung abgrenzt (siehe Bild).“

Viele Informationen und verschiedene Farben. So eine Darstellung ist verwirrend.

Klar erkennbare Farben und auch die Line of Scrimmage ist gut zu erkennen.

Wie können Wir helfen?

Haben wir euer Interesse für das Thema geweckt? Ihr wollt euch weiter zu dem Thema informieren? Über Autism Europe oder autismus Deutschland e.V. könnt ihr euch weiter informieren. Zudem gibt es viele regionale Verbände und Organisationen an die man sich wenden kann. Wie ihr aber in den zwei Berichten lesen konntet ist vor allem der offene und verständnisvolle Umgang mit betroffenen Personen wichtig. Aufgrund der vielen verschiedenen Ausprägungen der „Autismus-Spektrum-Störung“ sind jegliche Vorurteile unangemessen und vor allem unsportlich.

Neben diesen Worten haben wir als German Sea Hawkers e.V. eine kleine Spendenaktion vorbereitet.

Jedes Mitglied bekommt hier die Chance einen von D. K. Metcalf signierten Minihelm zu gewinnen. Dafür müsst hier nur eine Spende von mindestens 5€ an uns tätigen. Alle gesammelten Spenden werden im Anschluss an den autismus Deutschland e.V. zur Förderung des Sport sowie sportlicher Aktivitäten von uns weitergeleitet. Unter allen Spendern wird danach der Helm verlost. Teilnehmen kann jedes unserer Mitglieder. Bitte verwendet hierfür bei der Spende „DK Metcalf“ sowie eure Mitgliedsnummer als Verwendungszweck.

Teilnahmeschluss ist das Spiel gegen die Packers nach der Bye Week am 14.11.2021 um 22:25.

Überweisung
Sparkasse Karlsruhe
IBAN: DE68 6605 0101 0108 2454 16
BIC: KARSDE66XXX

PayPal
Link: https://www.paypal.com/paypalme/germanseahawkers

Bittet beachtet: Gerne könnt ihr auch mehr als die besagten 5€ spenden. Jedoch erhält jedes Mitglied/ jede Mitgliedsnummer nur einen Platz im Lostopf, unabhängig vom Spendenbetrag.

Ihr seit kein Mitglied und wollt trotzdem helfen?

Hier habt ihr zwei Möglichkeiten.

  1. Werdet Mitglied und sichert euch wie oben genannt noch eure Chance auf den signierten Minihelm.
  2. Spendet direkt an den autismus Deutschland e.V. unter Verwendung des Spendenzwecks „German Sea Hawkers e.V.“

Bundesverband autismus Deutschland e.V.

Hamburger Sparkasse
IBAN: DE47 2005 0550 1255 1221 50
BIC: HASPDEHH

Der Bundesverband autismus Deutschland e.V. ist ebenfalls als gemeinnützig anerkannt. Solltet ihr eine Zuwendungsbestätigung haben wollen, gebt bitte zudem eure Adresse im Überweisungstext mit an. Aber wie bei uns gilt auch hier: Bei Spenden bis 300€ reicht euch grundsätzlich der vereinfachte Spendennachweis.

Infobox
Bei den Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) wird zwischen „Frühkindlicher Autismus“, „Asperger-Syndrom“ und „Atypischer Autismus“ unterschieden. Die Unterscheidung fällt in der Praxis jedoch immer schwerer, da zunehmend leichtere Formen der einzelnen Störungsbilder diagnostiziert werden Die Merkmale des frühkindlichen Autismus zeigen sich bereits vor dem dritten Lebensjahr und in drei Bereichen besonders deutlich:

1. Im sozialen Umgang mit Mitmenschen,
2. in der Kommunikation
3. in sich wiederholenden und stereotypen Verhaltensweisen.

Menschen mit Autismus können soziale und emotionale Signale nur schwer einschätzen und haben ebenso Schwierigkeiten, diese auszusenden. Die Reaktionen auf Gefühle anderer Menschen oder Verhaltensanpassungen an soziale Situationen sind selten angemessen. Deutlich eingeschränkt ist auch das Imitationsverhalten von Menschen mit Autismus, was Auswirkungen auf die Entwicklung des „So tun als ob”-Spiels und des nachahmenden Spieles hat.

Im Bereich der Kommunikation sind die Entwicklung des Sprachgebrauches und Sprachverständnisses gleichermaßen betroffen. Dadurch sind wechselseitiger Gesprächsaustausch, Flexibilität im Sprachausdruck und in der Sprachmelodie ebenso wenig ausgeprägt wie die Ausprägung begleitender Gestik, durch welche die sprachliche Kommunikation betont oder ihr Sinn unterstrichen werden würde.

Die Besonderheiten im Verhalten sind charakterisiert durch eingeschränkte, sich wiederholende und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten. Alltägliche Aufgaben werden starr und routiniert ausgeführt. Kinder können darauf bestehen, bestimmte Handlungsroutinen in bedeutungslos erscheinenden Ritualen auszuführen. Es können sich ständig wiederholende Beschäftigungen mit Daten, Fahrrouten oder Fahrplänen ergeben. Motorische Stereotypien, wie Schaukeln, Wedeln, Kreiseln von Dingen sind häufig zu beobachten ebenso wie ein außergewöhnliches Interesse an Teilaspekten von Objekten (z.B. wie diese riechen oder sich anfühlen). Menschen mit Autismus können große Probleme mit Veränderungen von Handlungsabläufen oder Details der persönlichen Umgebung (wie etwa Veränderungen der Dekoration oder der Möbel in der Wohnung, Veränderung der Kleidung, etc.) haben und zum Teil sehr stark auf diese Veränderungen reagieren.

Neben diesen Merkmalen neigen Menschen mit Autismus häufig auch noch zu einer Reihe weiterer psychischer Begleitstörungen, wie übergroße Befürchtungen, Phobien, Schlaf- und
Essstörungen sowie herausforderndes Verhalten in Form von Wutausbrüchen und fremd- oder selbstverletzenden Verhaltensweisen. Die meisten Menschen mit Autismus lassen Spontanität, Initiative und Kreativität vermissen. Sie haben Schwierigkeiten, Entscheidungen zur Bewältigung einer Aufgabe zu treffen, auch wenn die Aufgabe kognitiv zu bewältigen wäre.

Die Merkmale autistischer Störungen ändern sich mit zunehmendem Alter. Im Erwachsenenalter, mit weitgehend gleichbleibenden Voraussetzungen in der Sozialisation, der Kommunikation und den Interessen, bleiben sie jedoch bestehen. Ebenso sind sie in ihrer Zusammensetzung und ihrem Ausprägungsgrad von Person zu Person unterschiedlich.

Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich von anderen Autismus-Spektrum-Störungen in erster Linie dadurch, dass oft keine Entwicklungsverzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der kognitiven Entwicklung vorhanden ist. Die meisten Menschen mit Asperger-Syndrom besitzen eine normale allgemeine, in Teilgebieten mitunter besonders hohe Intelligenz. Hingegen sind in der psychomotorischen Entwicklung und der sozialen Interaktion Auffälligkeiten festzustellen.

Autismus in Zahlen

Es liegen leider keine genauen Angaben zur Häufigkeit von Autismus-Spektrum-Störungen in Deutschland vor. Die untenstehenden Zahlen beziehen sich daher auf Untersuchungen in Europa, Kanada und den USA.
Alle Autismus-Spektrum-Störungen: 6-7 pro 1.000
Frühkindlicher Autismus: 1,3-2,2 pro 1.000
Asperger-Autismus: 1-3 pro 1.000
Andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen: 3,3 pro 1.000

Trotz umfangreicher Forschungsergebnisse hat sich bislang noch kein umfassendes Erklärungsmodell herausgebildet, das vollständig und schlüssig die Entstehungsursachen autistischer Störungen belegen kann. So unterschiedlich sich die ursächlichen Faktoren für das Syndrom bisher darstellen, so vielfältig und jeweils an den Bedürfnissen des Einzelnen ausgerichtet sind auch die pädagogischen und therapeutischen Ansätze.

Quelle: autismus Deutschland e.V. (ohne Jahr)