Preview: Regular Season 2018 (Week 4) – Seahawks @ Cardinals

Gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der noch jungen Saison wollen die Seattle Seahawks am Sonntagabend ihren Record auf 2-2 verbessern und im dritten Anlauf ihr erstes Auswärtsspiel der Runde gewinnen. Der Gegner, die Arizona Cardinals, legte einen erwartbaren Fehlstart mit drei Niederlagen in Serie hin. Dass die Offensive mit ihrem Spielmacher Sam Bradford jedoch derart schwach und uninspiriert auftreten würde (nur 20 Punkte in drei Spielen), hätte wohl kaum jemand erwartet. Deshalb wird der Veteran, der für etwa 20 Millionen US-Dollar in dieser Offseason via Free Agency verpflichtet wurde, bereits in Week 4 von Beginn an vom jungen und ambitionierten Erstrundenpick Josh Rosen ersetzt. Gelingt es der Defensive der Seahawks, die Unerfahrenheit des jungen Quarterbacks auszunutzen und kann Russell Wilson mit seiner Offensive an den verbesserten Auftritt in Woche 3 anknüpfen?

Das Spiel:

  • Kickoff ist am Sonntag um 22.05 Uhr deutscher Zeit.
  • Austragungsort ist das State Farm Stadium in Glendale, Arizona (63.400 Plätze).
  • Übertragen wird die Partie ausschließlich über den NFL GamePass.
  • Schnellcheck: Arizona Cardinals

Der Injury Report:

Die Matchups:

Seahawks-Front Seven vs. Cardinals-RB David Johnson: Wie auch Linebacker Bobby Wagner in Interviews vermutete, werden die Cardinals das Spiel nicht allein in die Hände von Quarterback Josh Rosen legen, der seinen ersten Start in der noch jungen Karriere haben wird. Viel mehr wird der Fokus auf dem gefährlichsten Playmaker in der Offensive der Cardinals liegen. Die Rede ist von David Johnson, den es am Boden als auch über die Luft zu stoppen gilt. Der talentierte Running Back ist eine Allzweckwaffe, die von Wagner, Jarran Reed und Co. gestoppt werden muss, sodass Rosen gezwungen ist das Spiel für Arizona zu gewinnen.
Aufgrund seiner Unerfahrenheit und der schwachen Offensive Line der Cardinals hat die Defensive der Seahawks hier dann einen Vorteil. Mit Bradley McDougald und Earl Thomas hat Seattle das zur Zeit stärkste Safety-Tandem der NFL und es ist zu hoffen, dass die Secondary aus Seattle wie in den vergangenen Spielen jeden kleinen Fehler des Rookies bestraft und das Spiel so mitentscheiden kann.

Seahawks-D-Line vs. Cardinals-O-Line: Wo die Defensive Line der Seahawks in den ersten beiden Spielen kaum Druck erzeugen konnte, war gegen Dallas genau das Gegenteil der Fall. In diesem Spiel konnten Frank Clark und seine Kollegen fünf Sacks erzielen und Dak Prescott immer wieder in Bedrängnis bringen.
Gelingt es, gegen die unterdurchschnittliche O-Line der Cardinals viele Sacks und Pressures zu generieren, kann Seattle Rosen oft zu Fehlern verleiten. Vor allem Clark und Reed müssen an ihre guten Leistungen aus dem vergangene Spiel anknüpfen. Nicht nur im Pass Rush sondern auch in der Laufverteidigung muss die Verteidigungslinie abliefern.

Seahawks O-Line vs. Cardinals D-Line: Auch wenn die Seahawks mit Chris Carson im letzten Spiel endlich mal wieder einen 100-Yard-Läufer in ihrer Offensive hatten, war gerade das Blocking fürs Laufspiel schwach. Carson war zwar in der Lage, relativ viel aus der schlechten Blockarbeit zu machen, kam aber trotzdem nur auf 2,9 Yards pro Lauf. Hier muss Seattle sich steigern. Bis auf die Rückkehr von Center Justin Britt wird sich in der Starting-O-Line wohl nicht viel verändern, da Left Guard Ethan Pocic voraussichtlich noch nicht eingesetzt wird.
In Sachen Pass Protection zeigten sich die Seahawks verbessert und müssen nun an die verbesserte Leistung gegen Dallas anknüpfen. Die gefährlichsten Pass Rusher der Cardinals sind Marcus Golden, mit dem es Right Tackle Germain Ifedi zu tun bekommen wird, sowie Chandler Jones und Ex-Seahawk Benson Mayowa.

X-Faktor Offensiv-Balance: Vergangene Woche war im Angriffsspiel der Seahawks endlich mehr Balance mit mehr Laufspielzügen zu sehen. Auch wenn nicht jeder dieser Läufe erfolgreich war, kam Seattle dank ein oder zwei kurzen Läufen nicht so oft in schwierige Situationen mit Third & 10 oder mehr Yards, die noch zu gehen waren. In Verbindung mit einem effizienten Russell Wilson war die Offensive stark verbessert. Die vielen Läufe führten auch dazu, das der Pass Rush des Gegners etwas eingeschränkt werden konnte. Darauf kann Seattle gegen die Cardinals aufbauen, die seit dieser Saison eine 4-3-Defensive spielen.
Wünschenswert wären trotzdem mehr kreative Spielzüge. Screen-Pässe waren gegen Dallas leider gar nicht zu sehen. Außerdem sollte Offensive Coordinator Brian Schottenheimer mehr Play Action-Pässe ansagen, die eine der größten Stärken von Wilson sind. Darüber hinaus könnte das Laufspiel auch durch Read-Option-Spielzüge erweitert werden, um Wilsons Stärke als Läufer auszuspielen. Dies sah man 2018 bislang nur marginal.

Fazit:

Das State Farm Stadium in Glendale ist kein gutes Pflaster für Seattles Team. Hier ging Super Bowl XLIX verloren, hier kam es zum spektakulär-unspektakulären 6:6-Unentschieden.

Doch gegen ein Cardinals-Team im totalen Umbruch ist am Sonntag ein Sieg absolute Pflicht im Rennen um die Playoffs, zumal die Rams (4-0) fast schon uneinholbar enteilt scheinen. Positiv ist die Rückkehr von Wide Receiver Doug Baldwin, sie wird sich hoffentlich aufs Spiel der Seahawks auswirken. Somit ist die Offensive beinahe komplett und sollte in der Lage sein, mehr als 20 Punkte zu machen.

Prognose: Die Seahawks gewinnen das Auswärtsspiel gegen die Cardinals mit 28:17.