Preview: Regular Season 2019 (Week 13) – Vikings @ Seahawks

In Woche 13 der NFL-Saison können die Seattle Seahawks eine Playoff-Teilnahme so gut wie perfekt machen. Doch viel wichtiger als irgendwelche Rechenspielchen dürfte dem Team von Head Coach Pete Carroll sein, den Fokus auf Platz eins in der NFC West und eine damit verbundenen wahrscheinlichen Bye Week in den Playoffs nicht zu verlieren. Hierfür ist ein Sieg gegen die Minnesota Vikings in Monday Night Football unabdingbar, zumal die San Francisco 49ers (10-1) in beeindruckender Manier gegen die Green Bay Packers gewannen und damit im Rennen um die Divisionskrone momentan noch ein Spiel vor den Seahawks liegen.

Die Seahawks haben die letzten fünf Begegnungen gegen die Minnesota Vikings allesamt für sich entschieden und möchten dies unter Flutlicht im CenturyLink Field besten Sendezeit in den USA möglichst wiederholen. Die Vikings, die aus der Bye Week kommen, werden jedoch ebenfalls alles daran setzen, in Seattle zu gewinnen, zumal sie selbst noch eine große Chance auf den Spitzenplatz in der NFC North haben.

Das Spiel:

  • Kickoff ist in der Nacht von Montag auf Dienstag um 2.15 Uhr deutscher Zeit.
  • Austragungsort ist das CenturyLink Field in Seattle, Washington (68.740 Plätze).
  • Übertragen wird die Partie per NFL GamePass (hier 7 Tage kostenlos testen) und bei DAZN.
  • Schnellcheck: Minnesota Vikings

Injury Report:

Für Nick Bellore sowie Special-Teams-Ass Neiko Thorpe ist ein Einsatz eher unwahrscheinlich. Jarran Reed, Jadeveon Clowney sowie Al Woods sind zwar als fraglich gelistet, aber nach Aussage von Pete Carroll einsatzbereit. Bei Luke Willson und Mychal Kendricks steht ein Einsatz auf der Kippe. Sollte Kendricks nicht spielen können, könnte Rookie LB Cody Barton erstmals sein Debüt in der Startformation der Seahawks geben.

Bei den Vikings fällt WR Adam Thielen definitiv aus. DT Linval Josephs und SS Harrison Smiths Einsatz ist fraglich.

Die Matchups:

Seahawks-Secondary vs. Vikings-QB Kirk Cousins: Kirk Cousins spielt heimlich, still und leise, ohne dass es die Medien und Experten in den USA großartig in den Blick nehmen eine sehr gute Saison. Blickt man auf die nackten Zahlen, sind sie sogar mit denen von MVP-Kandidat Russell Wilson vergleichbar. Cousins komplettiert knapp mehr als 70 Prozent seiner Pässe, warf 21 Touchdowns bei nur drei Interceptions und kommt auf ein beeindruckendes Quarterback-Rating von 114,8 – übrigens leicht höher als jenes von Russell Wilson. Warum ein Aaron Rodgers für viele in die MVP-Konversation gehört(e), während Cousins kaum beachtet wurde, ist aufgrund dessen unbegreiflich. Vor allem mit Wide Receiver Stefan Diggs hat Cousins in dieser Saison eine ähnlich gute Verbindung wie Russell Wilson mit Tyler Lockett. Diggs kommt auf unglaubliche 19,1 Yards pro Passfang und ist ein gefährlicher Deep-Threat, auf den Shaquill Griffin und Quandre Diggs aufpassen müssen. Seit dem Trade für Quandre scheint die Secondary wie ausgewechselt. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Secondary diesen echten Härtetest auch besteht. Auch die Frage, wer als Nickel-Cornerback starten wird ist noch unklar. Eventuell erhält Rookie Udo Amadi seine Chance und hätte eine extrem schwierige Aufgabe vor sich. Dies liegt daran, dass Wide Receiver Adam Thielen nach etwas einmonatiger Verletzungspause (Oberschenkel) gegen Seattle sein Comeback geben wird und vorrangig aus dem Slot heraus agiert. [UPDATE: Thielen wird nicht spielen.]

Seahawks-Front-Seven vs. Vikings-RB Dalvin Cook: Der Spieler, welcher in dieser Saison knapp hinter Diggs am zweithäufigsten angespielt wurde, ist kein Wide Receiver, sondern ein Running Back. Dalvin Cook beglückt in dieser Saison nicht nur zahlreiche Fantasy-Football-Manager, sondern auch die Fans der Minnesota Vikings, indem er Woche für Woche als zentrales Element in der Offensive von OC Kevin Stefanski starke Leistungen abliefert. Mit im Schnitt vier Passfängen pro Spiel sowie 455 Receiving Yards rangiert in dieser Kategorie im Team ebenfalls auf Rang 2. Darüber hinaus ist er mit 1017 Rushing Yards ligaweit der drittbeste Running Back. Darüber hinaus erlief er bereits elf Touchdowns. Was Cook so gefährlich macht, ist die Mischung aus seinen Lauf- sowie seinen Receiving Qualitäten. Auf die Front-Seven der Seahawks, welche in letzter Zeit immer besser wurde, kommt mit Cook in jedem Fall eine große Herausforderung zu. Die Laufoffensive der Vikings gehört in diesem Jahr zu den besten der Liga.

Seahawks-O-Line vs. Vikings-Pass-Rush: Gegen die Eagles hatte die Offensive Line etwas Probleme und ließ mit Beihilfe von Wilson, der auch für einen Teil der Sacks verantwortlich gemacht werden kann am Ende sechs Sacks zu. Darüber hinaus stand Wilson immer wieder unter Druck. Dies lag natürlich an der starken Defensive Line der Eagles, jedoch wartet mit den Pass-Rushern aus Minnesota eine ähnlich große Herausforderung auf Joey Hunt und Co. Vor allem die Edge-Rusher Danielle Hunter (8,5 Sacks) sowie Everson Griffen (7 Sacks) müssen RT Germain Ifedi sowie LT Duane Brown in Schach halten. Wünschenswert wäre es daher, wenn OC Brian Schottenheimer wieder verstärkt auf Kurzpassspiel setzt, was gegen die Eagles leider eher nicht der Fall war.

X-Faktor „Let Russell cook!“: Die Vikings haben mit den beiden Defensive Tackles Linval Joseph und Ex-Seahawk Shamar Stephen eine exzellente Laufverteidigung. Daher sind die Seahawks gut beraten, ihre Siegchance über den Pass zu suchen. Die Vikings hatten in der Passdeckung in dieser Saison schon größere Probleme. Xavier Rhodes ist nur noch ein Schatten seiner selbst und der Rest der Cornerbacks gehört mitnichten zum Besten, was die NFL zu bieten hat. Russell Wilson ist in Prime-Time immer besonders gut und könnte die Verteidigung der Vikings durch die Luft auseinandernehmen.

Fazit:

Die Offensive der Minnesota Vikings legte bisher zwar beeindruckende Zahlen auf, traf jedoch bisher auch noch nicht auf elitäre Defensivreihen. Bricht man die Schwierigkeit des Schedules der Vikings nur auf die Defensiven ihrer bisherigen Gegner herunter, haben sie das achtleichteste Programm der Liga hinter sich. Zum Vergleich: Die Offense der Seattle Seahawks musste sich mit dem achtschwersten Spielplan in dieser Kategorie auseinandersetzen.

Die Seahawks sind zwar über die gesamte Saison gesehen keine Elite-Defensive gewesen, spielen sie jedoch so weiter wie in den vergangenen beiden Spielen, könnte das die Offensive der Vikings vor größere Probleme stellen. In den Partien 1-9 ließ die Defensive der Seahawks 6,2 Yards pro Spielzug zu (Platz 31), während Seattle in den Begegnungen 10 und 11 nur 4,3 Yards pro Play erlaubte (Platz 6). In nahezu allen Kategorien verbesserte sich die Defensive der Seahawks seither drastisch. Wenn nicht zur Primetime, wann sollte das Team von Pete Carroll es sonst schaffen, dass alle Mannschaftsteile (Offense, Defense und Special Teams) klicken und ihre Bestleistung endlich kollektiv abrufen? Sollte das endlich funktionieren, werden die Seahawks den Vikings keine Chance lassen.

Prognose: Die Seahawks gewinnen gegen die Vikings mit 31:17.