Die Seahawks bleiben mit QB Russell Wilson erfolglos in der „Frozen-Tundra“. Zum fünften Mal in Folge kann Wilson aus seiner alten College-Heimat Wisconsin nicht mit einem Sieg nach Seattle zurückkehren. Gegen die Green Bay Packers und QB Aaron Rodgers verliert die Mannschaft aus dem Pacific Northwest 0:17. Während die Defense lange sehr gut dagegen halten konnte, enttäuschte die Offensive um Wilson maßlos. Es ist das erste Mal seit 2011, dass die Seahawks in einem Spiel keine Punkte erzielen.
Während die Defensive aus Seattle Rodgers bis zum vierten Quarter bei nur drei Punkten halten konnte und S Jamal Adams endlich seine erste Interception fing, lief es auf der anderen Seite des Balls überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Russell Wilsons Comeback kam scheinbar zu früh. Der Quarterback ließ jegliche Genauigkeit vermissen und zeigte altbekannte Schwächen. Doch auch die restliche Offensive war an diesem verschneiten Sonntagnachmittag in Lambeau Field neben der Spur. Die klare Niederlage ist am Ende das folgerichtige Ergebnis.
Der Spielverlauf:
- 1. Quarter: Die Packers starten mit dem Ball in den Händen von Rodgers. Nach langem Pass auf WR Marquez Valdes-Scantling stoppen die Seahawks die Packers in der Redzone. Der Field-Goal-Versuch von K Mason Crosby ist nicht erfolgreich. Es folgen vier Punts. Beide Offensiven stottern zu Beginn der Partie. Das heißt im Umkehrschluss: 0:0 nach 15 Minuten.
- 2. Quarter: Langsam aber sicher kommt die Packers-Offensive dann besser ins Spiel. Der erste Drive im zweiten Quarter endet kurz vor der Endzone der Seahawks. Aber die Seahawks-Defense kann weiterhin dagegen halten. Crosby trifft bei seinem zweiten Field-Goal-Versuch und stellt auf 3:0 für die Heimmannschaft. Der nächste Drive der Seahawks endet erneut mit einem Punt. Im nächsten Packers-Drive fumbelt Rodgers den Ball. Doch obwohl DE Darrell Taylor den Ball recovern kann, entscheidet der Referee auf Packers-Ball. Die Challenge von Head Coach Pete Carroll bleibt erfolglos. Der Drive geht weiter bis die Seahawks nach einem „Turnover-on-Downs“ den Ball zurückerobern. Doch aufgrund eines Holding-Penalty wird aus einem Field-Goal der Seahawks zum Ausgleich nichts. Der anschließende Hail Mary-Versuch von Wilson mit auslaufender Uhr bleibt erfolglos.
- 3. Quarter: Die zweite Hälfte beginnt mit je einem Punt für die beiden Teams. Danach komm Seattle endlich kurz vor die Endzone. Doch Russell Wilson wirft bei Third Down eine Interception, die von Ex-Washington Husky und Packers-CB Kevin King gefangen wird. Der nächste Drive der Packers endet dann in der Endzone der Seahawks ebenso mit einer Interception. Jamal Adams fängt seinen ersten Pick für Seattle. Es folgt ein weiterer Punt der Seahawks vor Ende des dritten Quarters. Der Spielstand lautet weiterhin 3:0 für die Packers.
- 4. Quarter: Die letzten 15 Minuten beginnen mit einem langen Drive der Packers, der mit dem ersten Touchdown des Spiels endet. RB AJ Dillon läuft aus drei Yards in die Seahawks-Endzone. Nach dem verwandelten Extra-Punkt steht es 0:10 für die Gastgeber. Der nächste Drive von Wilson beginnt gut, doch dann will der Rückkehrer zu viel. Bei einem langen Ball auf Lockett ignoriert er die beiden Verteidiger, die an der Nummer 16 kleben und wird von S Adrian Amos in der Endzone abgefangen. Der darauf folgende Drive sorgt für die Entscheidung. Packers-Back AJ Dillon bringt die „Cheese-Heads“ zum zweiten Mal in die Endzone. Neuer Spielstand: 0:17 Packers. Dabei bleibt es.
Die Hauptdarsteller:
Seahawks-Defense: Die Verteidigung der Seahawks hat es geschafft. Nach einem katastrophalen Saisonstart zeigen Jamal Adams, S Quandre Diggs, LB Bobby Wagner und Co. was in ihnen steckt. Lange können sie Rodgers und die Packers-Offense bei nur einem Field-Goal halten. Eine beeindruckende Leistung im Lambeau Field. Mit dieser Leistung bestätigt man den positiven Trend der letzten Wochen.
Seahawks-QB Russell Wilson: Die Rückkehr des Star-Quarterbacks haben wir uns alle anders vorgestellt. Da lief wirklich gar nichts rund. Ob es die fehlende Genauigkeit war oder das ewige Halten des Balls auf der Suche nach dem Big Play. Die beiden Interceptions gehen klar auf Wilsons Kappe. Beide Male versucht er den Pass zu erzwingen. Beide Male wird er dafür bestraft. Wilson hat ein weiteres Mal die Quittung dafür bekommen, unbedingt das Big Play erzwingen zu wollen.
Packers-RB AJ Dillon: Aufseiten der Seahawks gab es in diesem Spiel abgesehen von der Defense, die eine geschlossene Teamleistung gezeigt hat, keine Spieler, die ein Extralob verdient. Packers-Running Back Dillon hingegen verdient dieses Lob. Als die Defensive im vierten Quarter müde wurde, bestrafte er die schwache Leistung der Seahawks-Offense und konnte in Derrick Henry-Manier das Spiel entscheiden. Mit zwei Touchdowns und 128 Scrimmage-Yards war er der Matchwinner der Packers.
Die Nebendarsteller:
Ehrenvolle Erwähnung: Es ist endlich passiert. Jamal Adams hat sie endlich gefangen – die erste Interception im Seahawks-Trikot. Lange genug hat es gedauert, doch nun ist es endlich so weit. Und dann auch noch im Schnee gegen Aaron Rodgers. Doch auch insgesamt war es ein sehr gutes Spiel der Nummer 33. Ebenso von Secondary-Kollege und Rookie-CB Tre Brown. Die Nummer 22 fiel erneut nicht negativ auf und machte einen guten Job gegen die Packers-Receiver. Das mag nicht sonderlich spektakulär klingen, doch wenn man daran denkt, wie Cornerbacks mit dem Vornamen Tre gegen Rodgers in der jüngsten Vergangenheit im Lambeau Field vernascht wurden, darf die Leistung des Ex-Oklahoma Sooners nicht unterschätzt werden.
Stets bemüht: TE Gerald Everett konnte noch für am meisten Zuversicht unter den Optimisten unter den 12s sorgen. Wenn der ehemalige „Ram“ den Ball bekam, konnte er oft den ersten Verteidiger abschütteln. Schade nur, dass die Tight Ends in diesem Jahr nur selten so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie gegen die Packers. Für Punkte reichte es trotzdem nicht.
Meh: OT Duane Brown hatte ein schwaches Spiel und bestätigt damit den Eindruck, dass der Blindside-Beschützer von Russell Wilson nicht mehr auf der Höhe ist. Der Leader der Seahawks-Offense ist der Tackle mit den meisten erlaubten Sacks in der gesamten NFL. Keine Statistik, mit der man sich schmücken will. Auch WR DK Metcalf verdient hier eine Erwähnung. Neben seiner schwachen Leistung konnte der Superstar sich am Ende des Spiels mal wieder nicht kontrollieren und wurde sogar von den Schiedsrichtern aus dem Spiel geworfen. Es ist nicht das erste Mal, dass er mit Unsportlichkeit auffällt.
Die Highlights:
Höhepunkte gab es nur sehr wenige an diesem Sonntag gegen die Packers. Die erste Interception von Jamal Adams für die Seahawks ist allerdings einer.
.@Prez WAS RIGHT THERE FOR THE PICK! 😤
SEAHAWKS BALL!
📺: CBS pic.twitter.com/BlvyrYegqw
— Seattle Seahawks (@Seahawks) November 14, 2021
Um zu verdeutlichen wie wenig Highlights es aus Sicht der Seahawks in der „Frozen Tundra“ gab, hier der Sack von Rasheem Green aus dem ersten Quarter der Partie.
.@ras_green gets after Rodgers for the SACK! 💪
📺: CBS pic.twitter.com/4P8Z1hq8Am
— Seattle Seahawks (@Seahawks) November 14, 2021
Mehr sehenswertes aus Seahawks-Sicht gab es leider nicht…
Die Verletzten:
Die Seahawks konnten die Heimreise ohne neue Verletzte antreten.
Das Zitat:
„Shane put a really good game plan together. Unfortunately, it comes on my shoulders because I didn’t fulfill those two big plays in those two moments.“ – Seahawks-QB Russell Wilson über seine zwei Interceptions.
Der Tweet:
In der eisigen Kälte von Green Bay waren auch German Sea Hawkers live mit von der Partie, die die Hawks nach vorne peitschten und Grüße aus Lambeau Field schickten.
German Sea Hawker sind natürlich auch live vor Ort 😍😏 pic.twitter.com/3gczQdjAx8
— German Sea Hawkers (@SeaHawkersGER) November 14, 2021
Das Fazit:
Es ist die erste Niederlage, in der der Offense um Wilson kein einziger Punkt gelingt, seitdem er 2012 gedraftet wurde. Allein diese Statistik sollte Bände sprechen. Doch Wilsons Auftritt war rundherum einfach nur schlecht. Da muss sich viel verändern in den nächsten Wochen. Die Defense hat es hingegen verdient. Denn diese starken Leistungen müssen belohnt werden.
Mit einer Bilanz von 3-6 sind die Hoffnungen auf die Playoffs gering, aber noch nicht erloschen. In den nächsten Wochen treffen die Seahawks auf einfachere Gegner. Doch um im Rennen um den letzten Wild Card-Spot in der NFC zu bleiben, bedarf es einer gewaltigen Leistungssteigerung von Wilson und der Offense.
Ausblick: In Week 11 empfangen die Seahawks am 21. November 2021 um 22.25 Uhr die Arizona Cardinals im Lumen Field.