Recap: Regular Season 2016 (Week 11) – Eagles @ Seahawks

Am Sonntag Abend empfingen die Seattle Seahawks die Philadelphia Eagles vor einer Rekordkulisse im CenturyLink Field. Nach dem starken Auftritt in New England konnten die Seahawks den zweiten überzeugenden Sieg in Folge einfahren und sich so auf einen Record von 7-2-1 verbessern.

Mit diesem Sieg festigte man den Platz an der Spitze der NFC West und profitierte dabei auch von den Niederlagen der anderen Teams aus der Division. In diesem Rückblick schauen wir nun, ob beim Sieg am Sonntag alles positiv war, oder ob es auch negative Aspekte gab.

Score:

Scoring Week 11/2016

Positiv: 

  • Running Game: Thomas Rawls, in seinem ersten Spiel nach langer Verletzungspause, und Rookie C.J. Prosise zeigten gestern eindrucksvoll, warum es sich Seattle unter der Woche leisten konnte Christine Michael zu cutten. Prosise konnte direkt zu Spielbeginn einen 72 Yard Run zur 6-0 Führung erzielen, Rawls, der ab diesem Zeitpunkt dann der RB 1 war, erlief 57 Yards und fing Pässe für 31 Yards Raumgewinn.
    Insgesamt war das ein Schritt nach vorne im Neuaufbau des Running Games, allerdings gab es auch gleich wieder einen Dämpfer als die beiden Rookie RBs C.J. Prosise und Troymaine Pope in der zweiten Halbzeit aus Verletzungsgründen nicht mehr aus der Kabine kamen.
  • Russell Wilson: Nach dem guten Spiel in New England lieferte Wilson auch dieses Mal wieder eine gute Leistung ab und stellte besonders mit seinen langen Pässen auf Baldwin und Lockett die Defense der Eagles vor unlösbare Probleme. Dabei wirkte Wilson auch zum ersten Mal seit langer Zeit wieder hundertprozentig fit. Zwar trägt er immer noch seine Kniemanschette, allerdings scheint sie ihn nicht mehr zu behindern.
    Das sah man zum Beispiel, als er sich für seinen Touchdown Pass auf Jimmy Graham aus dem Druck in der Pocket befreien musste. Auch beim Trickspielzug mit Doug Baldwin, als Russell Wilson als Receiver einen Touchdown fing (als erster QB in der Geschichte der Seahawks überhaupt), wirkte er agil und beweglich wie vor seinen Verletzungen.
    Das tut dem Spiel natürlich gut, denn nun kommen, wenn auch zunächst in kleinen Schritten, seine Rushing Fähigkeiten zum tragen. 19 Yards bei 8 Versuchen (Saisonhöchstwert) zeigen dies deutlich. Zudem konnte er 272 Yards erwerfen. Ein ganz wichtiger Baustein für den Erfolg der Seahawks ist anscheinend wieder topfit. Gut so!
  • Doug Baldwin: 104 Yards durch vier gefangene Pässe sind ein sehr guter Wert und auch wenn nach dem Spiel verständlicherweise nur der Trickspielzug auf Russell Wilson Thema bei der Presse war, läuft Doug in der heissen Phase der Saison erneut zur Hochform auf.
    Wenn wir uns an letzte Saison zurückerinnern, dann dürfen wir uns hier noch einiges erhoffen in den kommenden Wochen von Russell Wilson und seinem Top Wide Receiver.
  • O-Line: Machte ihre Sache erneut sehr ordentlich, man liess nur einen Sack zu und das gegen eine der stärksten Defensivabteilungen der NFL. Daumen hoch! Geholfen haben dürfte bestimmt auch, dass die Seahawks mit einem gesunden Russell Wilson wieder häufiger auf Play Action setzen.
  • Take-aways: In diesem Spiel schafften es die Defensive Backs wieder zwei Interceptions zu fangen. Zum einen war es kurz vor der Halbzeit ein sehr stark gelesenes Play von Kam Chancellor, der damit den Two-Minute Drive der Eagles stoppte. Im dritten Viertel fing dann auch noch Richard Sherman einen langen Pass von Carson Wentz in die Double Coverage vom Sherman und Thomas ab.
    Und es hätte noch eine Interception mehr sein können, denn auch Earl Thomas hatte beinah in der ersten Halbzeit eine Interception in der Endzone gehabt, wenn ihm der Ball nicht wieder entglitten wäre.
  • Defense: Nicht nur die angesprochenen Take-Aways waren sehr positiv, sondern auch insgesamt die Leistung der Verteidigung. Gegen den Pass ließ man nur 23 von 45 Versuche ankommen und dies waren meistens kurze Würfe.
    Bei den langen Würfen stand unsere Defense sehr gut und das längste erfolgreiche Passing Play der Eagles ging gerade mal über 26 Yards. Auch die Läufe der Eagles Running Backs hatte man nach den ersten beiden Drives gut im Griff.
    Einige Abwehrspieler sollten besonders hervorgehoben werden:

    • Richard Sherman: Erzielte seine vierte Interception in dieser Saison. Damit führt er jetzt mit 30 Interceptions in den letzten fünf Jahren die Liga in dieser Kategorie an. Doch nicht nur deswegen erwähnen wir ihn gesondert. Er ist auch durch seine Tackles ein ganz wichtiger Bestandteil der Legion of Boom und sorgt so mit für die aufsteigende Formkurve der Seahawks.
      Gegen die Eagles bewies Sherman erneut warum ihn viele (inkl. Sherman selbst) für den besten Cornerback der Liga halten. Eagles Quarterback Carson Wentz kam bei Pässen in Richtung von Sherman nur auf ein QB-Rating von 7.3
    • Bobby Wagner: War an 15 Tackles beteiligt, damit führt er jetzt die NFL mit 108 Tackles in diesem Jahr an. Dazu hat er auch noch einen Sack gegen Philadelphia erzielt.
    • Cliff Avril: Unsere Sack-Maschine konnte auch gestern wieder zuschlagen. Mit seinem zehnten Sack in dieser Saison erzwang er einen Fumble von Carson Wentz und ist jetzt nur noch einen Sack von seiner persönlich Bestleistung aus dem Jahr 2011 (damals für die Detroit Lions) entfernt.
      Gemeinsam mit Lorenzo Alexander (BUF) und Dee Ford (KC) führt er aktuell auch die Liga in Sachen Sacks an.

Neutral: 

Negativ: 

  • Red Zone Offense: Wie schon gegen die Patriots hatte Seattle Schwierigkeiten in der Red Zone einen Touchdown zu erzielen. Bei drei Versuchen war nur einer erfolgreich. Das muss sich in den nächsten Wochen verbessern, denn auf Dauer ist das nicht ausreichend. Gerade gegen bessere Offensivabteilungen wird man auf die Touchdowns angewiesen sein und man wird sich nicht mit Field Goals zufrieden geben können.
  • Field Goal Unit: An dem „Tag der verschossenen Extrapunkten“ (Ligarekord mit 12 verschossenen PATs an einem Spieltag) setzten sich leider auch bei unserer Field Goal Unit die Unzulänglichkeiten der letzten Wochen fort. Beim ersten versuchten Extrapunkt sah der Kick etwas zu niedrig aus, so dass die Eagles ihn blocken konnten.
    Auch ein Field Goal Kick verfehlte sein Ziel. In knappen Spielen können so Dinge entscheidend sein. Es tut auch nichts zur Sache ob Kicker oder Long Snapper die Schuld tragen – die FG Unit muss abliefern, das ist momentan zu wenig.
    Unter der Woche haben unsere Jungs vom Podcast angedeutet, dass sie nicht damit rechnen, dass Hauschkas Vertrag zu diesen Konditionen verlängert wird – ich inzwischen auch nicht mehr.
  • Verletzungen: Leider gab es auch in diesem Spiel wieder einige Ausfälle zu beklagen.
    • Earl Thomas und DeShawn Shead haben sich Harmstring Injuries (Verletzungen an der Oberschenkelmuskulatur) zugezogen und fallen laut Pete Carroll für 10 bis 14 Tage aus. Das bedeutet also, dass die Seahawks mindestens gegen Tampa Bay auf beide verzichten müssen.
    • Noch länger wird C.J. Prosise mit einer Verletzung am Schulterblatt ausfallen. Laut Pete Carroll gibt es aber zumindest noch eine Chance, dass wir den verletzungsgeplagten Rookie gegen Saisonende noch mal auf dem Platz sehen könnten.
    • Rookie RB Troymaine Pope musste ebenfalls früher Feierabend machen. Bei ihm war ein verstauchtes Sprunggelenk der Grund. Ob und wie lange er ausfallen wird, war am Montag noch nicht bekannt.
    • Auch Tanner McEvoy (Zeh), Brock Coyle (Fuß), Damontre Moore (Krämpfe), Neiko Thorpe (Krämpfe), George Fant (Schulter) und Luke Willson mussten für eine Weile verletzt vom Feld, konnten das Spiel aber später beenden und mussten nicht vorzeitig in die Kabine.

Fazit:

Insgesamt zeigt die Kurve weiter nach oben, die Seahawks sind nun hinter den Dallas Cowboys das zweitbeste Team in der NFC und in der NFC West hat man sich einen Vorsprung von drei Spielen bei noch sechs zu absolvierenden Partien erarbeiten können.

Nun gilt es diesen Vorsprung zu halten oder idealerweise auszubauen. Die nächste Chance dafür ist am kommenden Sonntag um 22:05 Uhr, wenn unser Team nach Florida zu den Buccaneers reist.

Go Hawks!