Recap: Regular Season 2016 (Week 12) – Seahawks @ Buccaneers

Nach drei Siegen in Serie musste unser Lieblingsteam heute Nacht eine in allen Bereichen verdiente 5:14-Niederlage bei den Tampa Bay Buccaneers hinnehmen. Auch nach dieser Schlappe wollen wir natürlich wieder die positiven, neutralen und negativen Gesichtspunkte der Partie beleuchten, wobei diesmal die Meinung des Autors mitschwingt.

Score:

scoring week 12/2016

Positiv:

  • Russell Wilson (Rushing): Was sich in den letzten Wochen angedeutet hat, sahen wir heute bestätigt: Wilson ist, was die Beweglicheit und seine Rushing-Fähigkeiten angeht, endlich wieder der Alte. 80 Yards Raumgewinn bei acht Versuchen – das ist top!
  • Defense: Trotz aller Ausfälle (Shead, Thomas, Bennett) hat die Abwehr der Seahawks eine gute Leistung geboten. Nach den frühen Touchdown-Drives ließ man keine Punkte mehr zu und schaffte es, den Raumgewinn des Gegners zu minimieren.
  • Kam Chancellor: Mit sieben Tackles und einer Interception war er bester Verteidiger. Er zeigte einmal mehr, wie wertvoll er für die Hawks ist.
  • Challenge von Pete Carroll: Man lernt nie aus. Als in der ersten Halbzeit ein Holding gegen die Buccs gepfiffen wurde, warf Pete die rote Flagge – eine neue Regel besagt nämlich, dass ein Holding in der Endzone, das zu einem potentiellen QB-Sack führen könnte, als Safety gewertet wird. Klasse Challenge!
  • Durch die Niederlagen der direkten Konkurrenz sind die Seahawks weiter auf dem Weg zum Divisionstitel.
  • Kicking/Punt-Unit: Gute Leistung von Hauschka (43 Yard FG) und Ryan. Eine Steigerung ist deutlich erkennbar.

Neutral:

  • Fehlanzeige.

Negativ:

  • O-Line: Es tut mir fast leid für die Jungs, aber die Leistung gestern war eines NFL-Teams mit dem Anspruch Playoffs unwürdig. Hat unsere „Premium“-Reihe schon häufiger Probleme, den QB abzusichern, ist spätestens seit gestern jedem klar, dass weitere Ausfälle (gestern Center Justin Britt) nicht mehr zu verkraften sind. Immer wieder konnte Wilson angegangen werden, sechs Mal wurde er gesacked, etliche mal konnte er sich nur durch seine Beweglichkeit noch befreien. Zu allem Übel kam dann dazu, dass Center-Ersatz Joey Hunt durch dumme Fouls auffiel. Hier ist für die Zukunft dringender denn je Handlungsbedarf angesagt. Gestern wurde fahrlässig die Gesundheit des momentan wichtigsten Spielers der Seahawks aufs Spiel gesetzt, das ist inakzeptabel. Nie passte der Ausspruch „Pocket Collapsed“ so gut wie gestern.
  • Russell Wilson (Passing): Die sehr guten Leistungen der letzten Wochen konnte er gestern nicht bestätigen – auch wenn seine O-Line ihn gestern so manches Mal im Stich ließ. Das war unterdurchschnittlich – und auch oft ungenau. Auffällig war, dass er erfolgreiche Pässe wenn überhaupt auf Graham und Baldwin warf (sechs bzw. sieben angekommene Bälle). Andere Receiver hatten je nur einen Catch. So kannst du gegen eine so starke Abwehr wie gestern natürlich nicht bestehen. Zwei Interceptions runden das Gesamtbild ab.
  • Jermaine Kearse: Hier fällt es mir langsam schwer, die richtigen Worte zu finden. Das ist seit Wochen, fast Monaten eine unterdurchschnittliche Leistung. Auch wenn bei ihm immer die Hoffnung auf ein Big Play in der heißen Phase besteht – das ist zu wenig für ein Topteam der NFL. Einer Trennung nach der Saison steht meiner Meinung nach nichts im Wege.
  • Bobby Wagner: Im bisherigen Saisonverlauf viel gelobt, doch gegen Tampa Bay trotz einiger Tackles eher schwach. Gerade da hätte es einen Leader gebraucht – doch er tauchte ab.
  • Rushing-Unit: Thomas Rawls mühte sich redlich, brachte aber nur magere 38 Yards zustande bei zwölf Versuchen. Natürlich war die O-Line auch hier nicht immer zur Stelle, aber das ist zu wenig. Insgesamt wurde das Laufspiel aber auch zu wenig eingesetzt.
  • Passverteidigung: Auch hier hatte man das Gefühl, dass die Spieler zu oft viel zu weit weg vom Gegner waren. Mike Evans hatte allzu oft leichtes Spiel.

Eine bittere Nacht war das, und insgesamt hätte es ergebnistechnisch noch deutlich schlimmer kommen können. Vielleicht war es ein Weckruf zur rechten Zeit. Zu sehr machten sich viele Fans zuletzt schon Gedanken über ein mögliches Endspiel in der NFC zwischen den Dallas Cowboys und den Seahawks. Jetzt ist unser Lieblingsteam, jetzt sind wir Fans wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und die Realität sieht vor, dass die Qualifikation für die Playoffs so bald wie möglich geschafft wird und Schlüsselspieler wieder gesund werden. Am kommenden Wochenende trifft Seattle im heimischen Stadion auf die Carolina Panthers. Hier können wir dann direkt sehen, ob die Verantwortlichen die Lehren aus der Partie gezogen hat.