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The Seahawks-Pick is in … – Die 2024er Mock Drafts der GSH-Redaktion
Die 12s auf der ganzen Welt können es kaum erwarten, denn der NFL Draft 2024 ist nur noch wenige Tage entfernt! Und nach der Rookie-Auswahl 2023, in der die Seattle Seahawks gleich zweimal in der ersten Runde auswählen durften, sind jetzt nicht nur die Fans heiß. Denn wer der neue Devon Witherspoon wird oder ob das Front Office auch in Detroit mal wieder aus der ersten Runde heraus tradet, können wir alle nur erahnen. Das liegt zum einen an der altbekannten, aber immer noch undurchsichtigen Draft-Philosophie von General Manager John Schneider, zum anderen aber auch an der Tatsache, dass Seattle zum ersten Mal seit 14 Jahren mit einem neuen Head Coach in eine NFL-Saison geht.
So steht auch hinter dem Punkt, mit welchen Spielern Mike Macdonald sein Roster verstärken will, noch ein Fragezeichen. Wie der Draft 2024 für die Seahawks dennoch ausgehen könnte, darüber haben sich auch die GSH-Redakteure Gedanken gemacht und deshalb in den vergangenen Tagen wieder einmal den Mock Draft-Simulator von Pro Football Focus (PFF) gespielt.
Welche Rookies würde die Redaktion gerne ab der Saison 2024 in Seattle sehen? Wir zeigen es euch. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und angepasst an die – mal mehr, mal weniger – qualifizierten Meinungen der einzelnen „Mitspieler“ aus unseren Reihen sowie deren College-Kenntnisse wurden hier allerdings nur die ersten vier Draft-Runden aus Sicht der Seahawks durchgespielt. Auch deshalb an dieser Stelle der Hinweis: Alle Angaben ohne Gewähr!
Der Mock Draft 2024 von Max Brending
#16: Laiatu Latu, Edge, UCLA – Da nicht immer alles nach Plan läuft, habe ich versucht, in meinem Mock Draft auf Trades zu verzichten, die ohnehin kaum vorhersehbar sind. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass Seattle an #16 versuchen wird einen passenden Trade-Partner zu finden, da sie in den nächsten beiden Runden nur noch einen Pick zur Verfügung haben
In diesem Szenario habe ich mich nun für den Edge-Defender Laiatu Latu entschieden, der in einer Klasse ohne absolute Topspieler auf seiner Position definitiv zur Spitzengruppe gehört. Seine Verletzungshistorie wirft zwar einige Fragezeichen auf und physisch gibt es deutlich beeindruckendere Spieler. Latu überzeugt aber durch seine spielerische Reife und seine ausgefeilte Technik. Er wird dem Pass Rush der Seahawks direkt weiterhelfen.
#81: Jalen McMillan, Wide Receiver, Washington – Wide Receiver? Haben die Seahawks da keine größeren Probleme? Doch, das haben sie definitiv, aber wenn das Board nicht passt, sollte man nicht starr auf seinen Needs beharren, sondern flexibel sein und die langfristig besten Spieler draften. Hinzu kommt, dass WR Tyler Lockett seine besten Jahre hinter sich hat und neben DK Metcalf und Jackson Smith-Njigba eine weitere Position frei wird. McMillan ist als Washington Husky mit Seattle vertraut und dürfte keine lange Eingewöhnungszeit benötigen. Ähnlich wie JSN liegt seine Stärke darin, freie Räume in der Deckung zu erkennen und zu nutzen. In den letzten beiden Spielzeiten erzielte er über 1.600 Yards und 14 Touchdowns.
#102: Christian Mahogany, Guard, Boston College – Anders als bei den Wide Receivern sind sich bei den Interior Offensive Linemen wohl alle einig, dass die Seahawks hier nachlegen müssen. Die Verpflichtung von G Laken Tomlinson mildert den starken Need etwas ab, einen soliden Starter hat man sich hier aber wohl nicht geholt. Christian Mahogany sollte direkt in der Lage sein, um eine Starterposition zu kämpfen. Seine Stärke liegt eher im Run Blocking, wo er seine Gegner mit seiner beeindruckenden Physis dominiert. In der Pass Protection hat er noch Luft nach oben, hauptsächlich gegen flinke Pass Rusher hat er Probleme.
#118: T’Vondre Sweat, Defensive Tackle, Texas – Der letzte Pick in diesem Mock Draft geht wieder in die Trenches, dieses Mal aber auf die defensive Seite. Vor allem in der Laufverteidigung hatten die Seahawks in den vergangenen Jahren enorme Probleme, ein Bereich, in dem Sweat mit seiner Physis und Athletik glänzen kann; auch im Pass Rush wird der Texaner mit seinem dominanten Bull Rush für Probleme sorgen. Mit seinen über 360 Pfund (ca. 163 kg) sollte der 22-Jährige die Lücke, in der Defense schließen können.
Der Mock Draft 2024 von Pascal Freis
#16: Trade mit den Green Bay Packers – Seattle gibt Pick #16 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #25, #58 und #169.
#25: Jer’Zhan Newton, Defensive Tackle, Illinois – Mit einem College-Spieler von der University of Illinois haben die Seahawks bereits letztes Jahr in der ersten Runde gute Erfahrungen gemacht. Im Jahr 2024 wird in der ersten Runde in diesem Mock Draft durch den 20. Pick nun aber die Defensive Line verstärkt. Newton, der statt seinem etwas kompliziert auszusprechenden Vornamen einfach Johnny genannt werden möchte, ist als produktiver Pass Rusher bekannt, der bei jedem Spielzug für ein mögliches Big Play sorgen kann. Auch aufgrund der Schwäche gegen den Lauf in den vergangenen Jahren kann Newton seine Stärken in der Laufverteidigung ausspielen und trotz seines Gewichts die Löcher in der gegnerischen Offensive Line explosiv nutzen, um Running Backs früh zu stoppen.
#58: Chris Braswell, Edge, Alabama – Mit dem 58. Pick wird weiter in die Defensive Line investiert. Chris Braswell ist ein echter Athlet. In der vorletzten Saison in Alabama noch im Schatten von Will Anderson, konnte er in der vergangenen Saison zeigen, was die NFL-Teams von ihm erwarten können. Vor allem seine Explosivität, Athletik und Kraft, die er vorwiegend im Bull Rush ausspielen kann, können den Seahawks in der Defense helfen. Denn der Pass Rush sowie das Scheme gehörten in den vergangenen Saisons eher zu den Schwächen der Seahawks.
#81: Cooper Beebe, Guard, Kansas State – Von der Kansas State University kommt ein Guard mit reichlich College-Erfahrung auf einer vermeintlich langweiligen Position, die derzeit auch aufgrund von Abgängen bei den Seahawks dünn besetzt ist. Der Guard besticht durch seinen hervorragenden Football IQ und seine Fähigkeiten, Verteidiger zu blocken. Er ist nicht der beweglichste Spieler auf der Guard-Position, aber einer der besten, um eine zukünftige Starter-Position einzunehmen.
#102: Sedrick Van Pran, Center, Georgia – Der 102. Pick wird ebenfalls auf der offensiven Seite des Balls platziert. Mit Van Pran kommt ein Center, der ähnlich wie Cooper Beebe Probleme mit agileren Verteidigern haben könnte, aber auch mit seiner Erfahrung auf der Center-Position, einem fantastischen Football IQ und Blocking-Fähigkeiten ausgestattet ist. Van Pran hat auch das Zeug zum Starter und wird sich mit dem ehemaligen Rookie Center Olu Oluwatimi um den Stammplatz auf der Center-Position streiten.
#118: Tommy Eichenberg, Linebacker, Ohio State – Da auf der Linebacker-Position derzeit keine langfristigen Verträge abgeschlossen wurden und der Leader der vergangenen Jahre, Seahawks-Legende Bobby Wagner, nicht mehr bei den Seahawks unter Vertrag steht, kommt der Kopf und Kapitän der Ohio State University in der vierten Runde nach Seattle. Mit ihm bekommen die Seahawks einen „Throwback“ Middle Linebacker, der Läufe früh stoppen und Tight Ends auf einfachen Routen verteidigen kann. Einziges Manko ist seine Beweglichkeit, die noch Potenzial nach oben hat. Die Mischung mit ihm als Rookie sowie die kurzfristigen Verträge mit erfahrenen Linebackern eröffnen Eichenberg die Möglichkeit, sich langfristig zu einem Starter zu entwickeln.
Der Mock Draft 2024 von Max Horn
#16: Trade mit den Buffalo Bills – Seattle gibt Pick #16 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #28 und Pick #60.
#16: Jackson Powers-Johnson, Center, Oregon – JPJ hat in Oregon am College in der vergangenen Spielzeit als Center agiert, dürfte bei den Seahawks nach diesem Mock Draft aber hauptsächlich als Guard eingesetzt werden. Eine Position, die er in der Vergangenheit aber auch schon bei den Ducks gespielt hat. In Seattle kann JPJ sich also auch seinen Platz in der Mitte der O-Line verdienen.
#60: Junior Colson, Linebacker, Michigan – Seattles neuer Head Coach Macdonald kennt ihn persönlich aus seiner Zeit als Defensive Coordinator in Michigan und hat ihn damals schon in den höchsten Tönen gelobt. Colson ist SEIN Wunschspieler und passt genau in diese Defense. Als Rookie soll der Linebacker bei den Seahawks vom ersten Tag an für Furore sorgen.
#81: Brandon Coleman, Offensive Tackle, TCU – Warum an dieser Stelle einen weiteren O-Liner picken? Wegen der Flexibilität! Coleman hat am College Tackle oder Guard gespielt. Die Alternative wären hier in der dritten Draft-Runde die beiden O-Liner von den Michigan Wolverines. Aber Coleman bringt an dieser Stelle, wie bereits erwähnt, einfach die nötige Flexibilität mit, auf beiden Positionen neben dem Center spielen zu können.
#102: T’Vondre Sweat, Defensive Tackle, Texas – Liebe 12s, wollen wir die D-Line der Seahawks zu einer Mauer werden lassen? Dann ist hier ein großer Stein dafür. Angesichts der folgenden Auszeichnungen, mit denen sich Sweat nach der Saison 2023 schmücken durfte, ist sein Talent unbestritten: Outland Trophy für den besten Lineman (offensive oder defensiv) im College Football, Big 12 Defensive Player of the Year, First Team All-American und First Team All-Big 12. Kein Wunder, dass der 163 kg-Mann wohl schon zwei offizielle Rookie-Vistits in Seattle hatte.
#118: Elijah Jones, Cornerback, Boston College – Jones hat Starterqualitäten, muss sich aber auch erst im tief besetzten Cornerback-Room der Seahawks durchsetzen. In der Zone ist er ein besserer Corner als in der Mannverteidgung, aber Mike Macdonald setzt seine Passverteidiger immer so ein, dass sie das Maximum aus sich herausholen können. Die Länge und die Ballskills sprechen am Ende für Jones.
Der Mock Draft 2024 von Janek Szmykalla
#16: Trade mit den Green Bay Packers – Seattle gibt Pick #16 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #25 und #58.
#25: Laiatu Latu, Edge, UCLA – Laiatu Latu ist meiner Meinung nach der beste Edge Defender im Draft und das spiegelt sich in diesem Mock Draft auch wider. Denn er spielt sehr intelligent und extrem dynamisch wie kein anderer Pass Rusher in dieser Klasse. Dazu hat er eine unglaubliche Athletik und einen überdurchschnittlichen Instinkt. Seine Verletzungshistorie ist der Grund, warum er in vielen Mock Drafts und wahrscheinlich auch in der Realität fallen wird. Die Seahawks machen sich das zunutze und setzen in der ersten Runde auf seine Qualitäten, die auf Tape kaum zu übersehen sind.
#58: Michael Penix Jr., QB, Washington – Zugegeben: Penix an dieser Stelle zu bekommen, ist ein Hot-Take. Aber das PFF-Board hat ihn mir hier gegeben und nach aktuellen Gerüchten ist es nicht ausgeschlossen, denn die Liga soll den Pocket-Passer aus Washington nicht sehr hoch einschätzen. Die Upside ist für mich mit seinem Armtalent enorm. Gerade Outside-the-numbers war Penix spektakulär und bestrafte Eins-gegen-Eins-Missmatches konsequent. Penix müsste nicht sofort für Geno starten und könnte erst einmal lernen. Einen Zweitrundenpick für einen Hometown-Quarterback mit enormem Potenzial zu investieren, ist für mich hier eine legitime Wette.
#81: Sedrick Van Pran, C, Georgia – Hier draften die Seahawks mehr oder weniger nach Bedarf. Die O-Line ist seit geraumer Zeit eine Baustelle in Seattle. Mit Sedrick Van Pran bekommt die NFL-Franchise aus dem pazifischen Nordwesten der USA einen erfahrenen Center aus Georgia, der ihnen mehr Flexibilität in der Mitte der Offensive-Line gibt.
#102: Kamren Kinchens, S, Miami – Nach den Abgängen von Jamal Adams und Quandre Diggs entstand in Seattle eine Lücke auf ihrer Position. In einer eher überschaubaren Safety-Klasse wählen die Hawks hier daher Kamren Kinchens aus Miami. Er hat zwar Defizite in Hinblick auf Raumorientierung und Schnelligkeit, seine Physis und Tackle-Sicherheit sind aber beachtlich. Für eine vierte Runde ein guter Pick für beide Seiten, der auch der Secondary mehr Tiefe gibt.
#118: Tommy Eichenberg, LB, Ohio State – Stichwort „Need“: Linebacker ist wohl die am dringendsten zu besetzende Position im Team von Head Coach Mike Macdonald. Ohio State-Linebacker Tommy Eichenberg ist zwar kein Top-Prospect in Bezug auf Athletik oder Schnelligkeit, war aber am College ein hervorragender Verteidiger gegen den Run. Eine Qualität, die Seattle nach dem Abgang von Bobby Wagner gut gebrauchen könnte.
Der Mock Draft 2023 von Tobias Weyel
#16: Trade mit den Green Bay Packers – Seattle gibt Pick #16 ab und dafür erhalten die Seahawks Pick #25, #41 und Pick #126.
#25: Byron Murphy II, Defensive Tackle, Texas – Byron Murphy, Defensive Tackle aus Texas, ist in meinem Mock Draft etwas untergegangen. Murphy wird im Konsens als Nummer 1 seiner Positionsgruppe gehandelt und dürfte für die Seahawks das sein, wofür das Wort „No-Brainer“ erfunden wurde. Hier trifft die Nachfrage auf den besten verfügbaren Spieler auf dem Board. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Mike Macdonald großen Wert auf die Trenches legt.
#41: Mike Sainristil, Cornerback, Michigan – Auch wenn die Cornerbacks nicht die Gruppe sind, die bei den Seahawks ein offensichtliches Need ist – an Mike Sainristil kam ich nicht vorbei. Ein etwas zu klein geratener Cornerback, der in der NFL wahrscheinlich auf die Position des Slot Cornerbacks beschränkt sein wird. Aber: das Herz der letztjährigen Michigan-Defense, ein Playmaker mit beachtlichen Ballskills, wo er zeigt, warum er ursprünglich Wide Receiver war. Eine Secondary, die Woolen, Witherspoon und Sainristil aufs Feld schickt, lässt mich träumen.
#81: Cooper Beebe, Guard, Kansas State – Hier beginnt der Teil des Mocks, in dem meine Picks wahrscheinlich keine Freudensprünge auslösen, aber für das Team essenziell sein können. Aber der Reihe nach. Den Anfang macht Cooper Beebe von Kansas State. Nicht der mobilste Guard, aber solide in vielen Bereichen seines Spiels. Mehr braucht es manchmal nicht, um in der NFL auf dieser Position ein vernünftiger Starter zu werden.
#102: Sedrick Van Pran, Center, Georgia – Meiner Meinung nach ist Sedrick Van Pran ein Value Pick. Ich bin immer noch ein Fan von Olu Oluwatimi, dem Center, der letztes Jahr von den Seahawks ausgewählt wurde. Aber der Pick stammt noch aus dem alten Regime und wer weiß, was sie mit ihm vorhaben. Also hole ich mir mit Van Pran Konkurrenz auf den Roster. Ein sehr spielintelligenter Center mit guter Übersicht, der schwer zu bewegen ist und ein gutes Hand-Placement hat. Für mich hat er definitiv das Zeug zum NFL-Starter.
#118: Ben Sinnott, Tight End, Kansas State – Nach den Abgängen von Will Dissly und Colby Parkinson bleibt die Tight End-Gruppe etwas dünn besetzt. Ben Sinnott soll Abhilfe schaffen. In Runde 4 ein Spieler, den ich sofort ziehen würde. Ich bin ein Fan des Spielers und schätze ihn mindestens eine Runde höher ein. Man bekommt mit ihm zwar keinen großen Blocker, aber seine Fähigkeiten als Receiver geben für mich den Ausschlag, es mit ihm zu versuchen. Mit seinen 21 Jahren zum Zeitpunkt des Drafts hat er sicher noch Entwicklungspotenzial.
#126: Zak Zinter, G, Michigan – Den Abschluss bildet Guard Zak Zinter vom National Champion Michigan. Mit ihm komplettiere ich meine hypothetische Interior Offensive Line für die kommende Saison und im Idealfall darüber hinaus. Zinter ist kein Spieler, der für großes Aufsehen sorgt. Ja, sein Tape ist manchmal sogar etwas langweilig. Er spielt nicht spektakulär, aber er macht seinen Job. Etwas stärker im Run-Blocking als im Pass-Blocking. Hat wahrscheinlich ein begrenztes Entwicklungspotenzial, ist aber ein sehr fertiger Spieler, der zumindest auf einem ordentlichen Niveau die Position des Guards ausfüllen und die Offensive Line stabilisieren kann.
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